Erkrath Reiniger kann man selber herstellen

Erkrath · Wer Plastikmüll vermeiden will, kann viele Produkte auch zuhause anrühren. Nachhilfe gab es jetzt bei einem Workshop im Kaiserhof.

 Umweltexpertin Gabriele Mahnert (rechts) zeigt den Workshop-Teilnehmern, wie man mit Hausmitteln einen Allzweckreiniger herstellt.

Umweltexpertin Gabriele Mahnert (rechts) zeigt den Workshop-Teilnehmern, wie man mit Hausmitteln einen Allzweckreiniger herstellt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vorsichtig dreht Kerstin Raguschke den Deckel von einem Glas mit feinem weißen Pulver. „Das ist Natron“, erklärt die Alt-Erkratherin und schaut auf den Zettel mit dem Rezept für selbst gemachten Allzweckreiniger. „Jetzt muss ich anscheinend die gleiche Menge Essigessenz nehmen und beides miteinander vermischen.“ Dann kommen noch 250 Milliliter Wasser dazu und zwei Tropfen ätherische Öle, fertig. „Ist ja wirklich einfach“, sagt sie.

Kerstin Raguschke war eine der Teilnehmerinnen des „Zero waste“- Workshops von Umweltexpertin Gabriele Mahnert im Kaiserhof. Auf den Tischen standen Glasbehälter mit verschiedenen Inhalten, jeder konnte sich ausprobieren in der Herstellung von Geschirrspülmittel, Waschmittel, Deostiften, Naturkosmetik und Zahncreme.

„Ich lebe eigentlich schon lange umweltbewusst“, berichtete Kerstin Raguschke, während sie ihren neuen Reiniger in ein Glas füllte. „Bei mir gibt es nur noch Wasser aus Glasflaschen und wenn ich Aufschnitt kaufe, nehme ich immer eine Dose mit, da lasse ich mir dann Wurst und Käse einfüllen. Manche Verkäufer weigern sich allerdings und sagen, sie dürften das nicht.“

Expertin Gabriele Mahnert horcht auf. „Das stimmt so nicht. Sie dürfen nicht mit der Dose in Berührung kommen. Das ist aber auch kein Problem: Man stellt die Dose auf den Tresen und sie legen einfach die abgewogene Ware hinein. Es geht da wohl eher um nicht gewollte Veränderungen im Ablauf.“

Eine andere Teilnehmerin stellte den Ofen in der Küche auf 70 Grad. Nach der Vorwärmzeit legte sie ein Stück Stoff auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Bevor sie alles in den Ofen schob, verteilte sie kleine gelbe Punkte auf dem Stoff. „Das sind Bienenwachsstückchen“, erklärt die junge Frau und gibt anschließend noch etwas Jojobaöl darüber, „angeblich wird daraus eine Art Frischhaltefolienersatz.“

Gabriele Mahnert ging herum und schaute, wo sie helfen oder etwas erklären konnte. Zu den Baumwolltüchern fiel ihr noch eine wichtige Information ein, die sie ihren Kursteilnehmern nicht vorenthalten wollte: „Diese so genannten Beewax-Wraps sind super, nur sollte man sie nicht zum Einwickeln von rohem Fleisch verwenden, da man sie nicht bei hohen Temperaturen reinigen kann.“

Auch Waschmittel lässt sich mit nur drei Handgriffen selbst machen: Soda, Natron und geriebene Kernseife in gleichem Verhältnis miteinander verrühren und abfüllen, auf Wunsch kann man mit ätherischen Ölen wie Orange oder Zitrone noch für frischen Duft sorgen – Zeit, Aufwand und Kosten sind gering. Aber reinigt das die Wäsche denn auch wirklich gründlich?

„Klar“ sagt Gabriele Mahnert und zeigt an sich herunter. „Dieses T-Shirt, diese Hose hatte ich gestern an, als ich mit meinen Enkelkindern zusammen war, da waren eine Menge Flecken drauf. Und jetzt? Alles sauber!“

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