Erkrath Weg für die neue Feuerwache ist frei

Erkrath · Auch wenn Anwohner gegen das Vorhaben klagen, hätte das lediglich aufschiebende Wirkung, sagt die Verwaltung.

 Die grüne Linie markiert den Bereich, auf dem die Feuerwache 2022 fix und fertig stehen sollen. Dafür wird ein Naturschutzgebiet aufgegeben. Rechts im Bild ist die Kreuzung Bergische Allee/Schimmelbuschstraße.

Die grüne Linie markiert den Bereich, auf dem die Feuerwache 2022 fix und fertig stehen sollen. Dafür wird ein Naturschutzgebiet aufgegeben. Rechts im Bild ist die Kreuzung Bergische Allee/Schimmelbuschstraße.

Foto: Geobasis NRW 2016

Jetzt liegen die Zahlen auf dem Tisch: Für maximal 31,9 Millionen Euro (Stand Dezember 2017) soll auf dem Naturschutzgebiet Clever Feld eine neue Feuer- und Rettungswache gebaut werden, bezugsfertig Ende 2022, wenn alles nach Plan läuft. Sie wird sich über 9000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche (Nutzfläche plus Mauerwerk) erstrecken und damit 16 Prozent größer sein als ihre Vorgängerin an der Schimmelbuschstraße.

Das muss sie auch sein, denn es sind viele neue Nutzer vorgesehen. Neben hauptamtlicher Wache (Berufsfeuerwehr), zwei Löschzügen der mittlerweile personell verstärkten Freiwilligen Feuerwehr, Rettungsdienst, Leitstelle und Jugendfeuerwehr werden künftig auch eine Kinderfeuerwehr, die 2018 gegründet werden soll, der Krisenstab und der zentrale Netzwerkserver der Stadt sowie Ausnahmeabfrageplätze des Kreises Mettmann unter einem Dach arbeiten. Dadurch reduzieren sich die Baukosten für die Stadt um 25 Prozent, denn für die Rettungswache bekommt sie Geld von Krankenkassen und Privatversicherungen und für die Ausnahmeabfrageplätze eine Erstattung vom Kreis Mettmann.

Damit nichts schief geht bei dem seit Jahrzehnten größten und anspruchsvollsten Bauprojekt der Stadt, hat sich die Verwaltung Amtshilfe aus Ratingen geholt. Ulrich Werner sammelte dort als Projektleiter beim Bau der Feuerwache Erfahrungen, von denen Erkrath profitieren will. Ratingens Wache hat übrigens planungsgemäß rund 20 Millionen Euro gekostet, aber das ist zehn Jahre her, sagt Werner. Mittlerweile boome die Baubranche und die Preise hätten entsprechend angezogen. Mögliche Kostensteigerungen für die Erkrather Wache habe man aber mit Blick auf die Planungs- und Ausschreibungszeit schon einkalkuliert.

Den Zeitrahmen für Erkrath umreißt der Technische Beigeordnete Fabian Schmidt wie folgt: Bis zum Sommer 2018 soll Planungsrecht geschaffen sein und eine europaweite Ausschreibung für Architekten starten. Ab Anfang 2019 soll dann geplant und die Bauarbeiten könnten ab Sommer 2020 ausgeschrieben werden. Baubeginn soll im Frühjahr 2021 und Abschluss Ende 2022 sein. Bis dahin müsse auch ein Konzept für den reibungslosen Umzug aller Nutzer stehen, denn es dürfe keine Versorgungslücken geben.

Die Planung ins Wanken bringen könnten jetzt nur noch potenzielle Anwohnerklagen, aber die hätten lediglich aufschiebende Wirkung, sagt Beigeordneter Schmidt: "Die neue Feuerwache am Clever Feld kommt, das ist sicher."

(RP)
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