Erkrath Unterfeldmäuse streben ins ernste Genre

Erkrath · Die Theatergruppe Unterfeldmäuse stellt sich neu auf und hat sich zur Kultur-Initiative gemausert.

Boulevardstücke, Krimis, Komödien und Märchen sind ihr Metier. Seit 30 Jahren stehen immer mal wieder mal neue Akteure unter dem Namen "Unterfeldmäuse" auf der Bühne. Auch der Vorstand hat sich erneuert. Den neuen Gesichtern soll nun ein neuer Name folgen. Zwar bleibt der unverwechselbare "Rufname" Unterfeldmäuse der alte, doch der Zusatz wird nicht mehr "Laienspielgruppe Unterfeldhaus" heißen, sondern "Kultur- und Theater-Initiative Neandertal e.V.. Das teilt die Vorsitzende des Vereins, Angela Wirkner, jetzt mit. "Bei aller Tradition wollen wir offenbleiben für Experimente und neue Erfahrung", sagt Wirkner.

Insbesondere in den vergangenen zwei Jahren habe sich eine Art Generationswechsel vollzogen: Neue Aktive sind zu den Unterfeldmäusen gestoßen, andere (zum Teil langjährige) Mitglieder hätten den Verein verlassen und den Staffelstab mit ihren Aufgaben weitergereicht. "Neue Aktive bringen neue Ideen mit. Aus diesen Ideen erwachsen mitunter neue Anforderungen und Veränderungen. Das ist auch gut so, denn nur so bleibt ein Verein offen und lebendig", erklären die Unterfeldmäuse. Der Name sei von nahezu allen Mitgliedern als nicht mehr zeitgemäß empfunden worden.

Auch auf der Bühne will die Amateurtheater-Gruppe Neues wagen. "Bei allem, was wir bisher erreicht haben, sind wir nichtsdestotrotz gewillt, uns stetig weiterzuentwickeln und auch mal völlig neue Wege auszuprobieren - wie bisher unversuchte Genres wie beispielsweise Dramen, Tragödien und sozialkritische Stücke oder sogar neue künstlerische Sparten wie beispielsweise Film oder kreatives Schreiben", sagt der Vorstand.

Zusätzlich zu den Unterfeldmäuse-Aufführungen wird es in Zukunft auch Inszenierungen und Projekte geben, die ausschließlich unter dem offiziellen Vereinsnamen und/oder unter dem Namen weiterer zukünftiger Untergruppen des Vereins stattfinden und beworben werden - vor allem dann, wenn die Künstler der Meinung sind, dass diese Projekte mit den bisherigen Bühnendarbietungen der bekannten Bühne nicht mehr viel gemeinsam haben. Dieses Vorgehen biete neue Perspektiven und die Chance, Experimente zu wagen, und zwar ohne dabei das seit vielen Jahren treue Publikum zu verschrecken und das in 30 Jahren aufgebaute "Image" zu verwässern.

Angela Wirkner stieß 2012 zum Verein und war als ruppige Pflegerin Mrs. Rough in der Inszenierung von "Trotz aller Therapie" zu sehen. Sabine Bongardt ist Österreicherin und kommt aus Tirol. Nach ihrem Vereinseintritt im letzten Jahr übernahm sie die Regie für einen Sketch im Rahmen der 30-Jahr-Feier.

Als Diplom-Finanzwirtin ist Heike Hartmann prädestiniert dafür, die Vereinskasse zu führen. Marc Ossenbrink (Schriftführer) studierte Theaterwissenschaften und führte 2012 bei "Trotz aller Therapie" die Regie. Er arbeitet zurzeit an der ersten Inszenierung für die Kultur- und Theaterinitiative Neandertal.

(RP)
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