Mettmann/Erkrath Unfälle: Hier kracht es besonders häufig

Mettmann/Erkrath · Die Unfallkommission im Kreis Mettmann hat 25 Stellen, an denen besonders häufig Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer verletzt werden, untersucht. 16 Kreuzungen und Straßen sind bereits entschärft.

 Unfallschwerpunkt Neandertal: 17 Unfälle mit einem Schwerverletzten in den vergangenen Jahren. i

Unfallschwerpunkt Neandertal: 17 Unfälle mit einem Schwerverletzten in den vergangenen Jahren. i

Foto: D. Janick

Das Straßenverkehrsamt, die Polizei und die Straßenbaubehörden arbeiten in einer Unfallkommission zusammen. Ziel ist es, Unfallschwerpunkte zu erkennen und zu entschärfen. Das können etwa nicht mehr erkennbare Verkehrszeichen oder viel zu hoch gewachsene Böschungen sein.

Im Oktober 2014 hat die Unfallkommission des Kreises eine ganze Reihe von Kreuzungen im Kreisgebiet, an denen es im Laufe der Jahrer 2012, 2013 und teils 2014 vermehrt zu Verkehrsunfällen kam, näher ins Visier genommen. 25 Unfallhäufungsstellen wurden einer näheren Prüfung unterzogen. An diesen 25 Punkten ereigneten sich über 200 Unfälle in den Jahren 2012 bis teils 2014. Bei diesen Unfällen wurde eine Person getötet, 20 Personen schwer und 91 Personen leicht verletzt. 16 Stellen können bereits als entschärft angesehen werden.

Erkrath: Mettmanner Straße/ Neandertal Dort gab es 17 Unfälle mit einem Schwerverletzten und fünf leicht verletzten Personen. Die schwere Verletzung war Folge eines Zusammenstoßes zwischen einem Motorradfahrer aus Richtung Erkrath-Mitte und einem Auto, das links in Richtung Hochdahl abbog. Allein 10 Unfälle wurden als Auffahrunfälle - die Straße Neandertal bergab fahrend, vor dem Rechtseinbiegen in die Mettmanner Straße - festgehalten.

Die Unfallkommission fasste den Beschluss, zur Verbesserung der Sichtverhältnisse den Grünwuchs zurückzuschneiden. Zudem sind auf der Straße Neandertal bergab die beiden sich abhebenden schwarzen Quermarkierungen (Rüttelmarkierungen) zu erneuern. Der Grünbewuchs am rechten Fahrbahnrand ist zurückzuschneiden. Das Verkehrszeichen Vorfahrt gewähren und den Zusatz "Unfallgefahr" sind zu richten.

Gerresheimer Landstr. / Max-Planck-Str. Allein 2013 kam es zu 14 Unfällen mit sieben leicht verletzten Personen. An sechs Unfällen waren Fahrzeuge beteiligt, die von der Gerresheimer Landstraße aus Alt-Erkrath kommend in die Max-Planck-Straße nach links abbiegend mit dem geradeaus fahrenden Verkehr auf der Gerresheimer Landstraße aus Richtung Hilden kollidierten. Zur Vermeidung der Unfälle soll eine Blockmarkierung als Wartelinie zwischen den beiden Linksabbiegespuren aus der Max-PlanckStraße aufgebracht werden. Sollten sich weitere Unfälle ereignen, ist die Einrichtung einer separaten Grünphase für die Linksabbieger in die Max-Planck-Straße zu prüfen.

In der Fahrbeziehung der links aus der Max-Planck-Str. auf die Gerresheimer Landstr. abbiegenden Fahrzeuge kam es in vier Fällen zu seitlichen Zusammenstößen. Durch das Aufbringen einer Blockmarkierung wird den auf zwei Spuren links Abbiegenden das Einhalten der Fahrspur verdeutlicht und erleichtert.

Mettmann: Meiersberger Str./Rohdenhauser Str./ Bibelskircher Weg Dort ereigneten sich 12 Unfälle mit zwei Schwerverletzten und elf leicht verletzten Personen. Insbesondere die Unfälle der Linkseinbieger von der Meiersberger in die Rohdenhauser Straße mit dem entgegenkommenden Verkehr sowie der entgegen der Fahrtrichtung zugelassene Radfahrer über die Rohdenhauser Str. mit dem Verkehr aus/in die Rohdenhauser Str., führen zu Personenschäden. Aufgrund einer Sanierung der Fahrbahndecke fehlen die Markierungen.

 Meiersberger Straße / Bibelskircher Weg: Vor allem Linksabbieger sorgen hier für Probleme.

Meiersberger Straße / Bibelskircher Weg: Vor allem Linksabbieger sorgen hier für Probleme.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Diese sind baldmöglichst zu erneuern. Neben den neu aufzubringenden Markierungen ist über die Rohdenhauser Str. eine Radwegefurt zu markieren. Zudem sind in der Furt zwei Piktogramme mit dem Symbol "Radfahrer" aufzubringen. Diese sollen dem Autoverkehr zusätzlich verdeutlichen, dass Radfahrer entgegengesetzt der Fahrtrichtung fahren dürfen. Insbesondere die Unfälle mit Radfahrern sind weiter zu beobachten. Sollte sich keine Lösung der Unfallproblematik bei Beibehalt des Radfahrervorrangs finden lassen, ist der Radfahrer in beide Fahrtrichtungen unterzuordnen. Die beschlossenen Markierungen erfolgten im Dezember 2014.

Meiersberger Str. / Zur Fliethe / Obschwarzbach Durch die Kreispolizeibehörde wurden für das Jahr 2013 fünf Unfälle mit zwei schwer verletzten Personen aufgenommen. Vier Unfälle ereigneten sich beim Linkseinbiegen von der Straße zur Fliethe in die Meiersberger Straße. Alle Unfälle erfolgten bei ausgeschalteten (Samstag und Sonntag)/defekten Ampeln. Drei der Unfälle geschahen an einem Samstag. Vorgreifend auf den Beschluss der Unfallkommission wurden die Ampeln an Samstagen und Sonntagen wieder eingeschaltet.

B 7/ Südring / Zubringer Neandertal In die Statistik fließen fünf Unfälle mit einer schwer verletzten Person und zwei leichtverletzten Personen ein. Ausschlaggebend für die zwei Unfälle mit verletzten Personen waren Alkohol sowie Nichtbeachten der Vorfahrt. Insgesamt konnte im Kreuzungsbereich kein verkehrlicher Mangel entdeckt werden. Die Unfallhäufungsstelle ist weiter zu beobachten.

 Erkrath: An der Max-Planck-Straße sind es ebenfalls die Linksabbieger, die in Unfälle verwickelt sind.

Erkrath: An der Max-Planck-Straße sind es ebenfalls die Linksabbieger, die in Unfälle verwickelt sind.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)
 An der Fliethe passierten die meisten Unfälle, weil die Ampeln am Wochenende aus waren. Dieser Mangel ist behoben.

An der Fliethe passierten die meisten Unfälle, weil die Ampeln am Wochenende aus waren. Dieser Mangel ist behoben.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Am Kolben / Übergang zur Ringstr. im Bereich Krankenhauskurve Es ereigneten sich hier fünf Unfälle mit einer leicht verletzten Person. Alle Unfälle geschahen bei Nässe. In vier Fällen kamen die Fahrzeuge im Kurvenbereich ins Schleudern und von der Fahrbahn ab. Die Unfallkommission beschloss, die Griffigkeit zu überprüfen und als Sofortmaßnahme die Aufstellung des Verkehrszeichens "Schleudergefahr bei Nässe oder Schmutz" vor der Kurve in "Fahrtrichtung" bergab.

(RP)
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