Erkrath Teestube: Treffpunkt für Ehrenamtler und Flüchtlinge

Erkrath · Der Freundeskreis für Flüchtlinge, inzwischen ein eingetragener Verein, stellte sich dem Erkrather Frauenforum vor.

Dem Erkrather Frauenforum "FrauKe" stellte sich der Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath vor. Die Initiative setzt sich bereits seit 30 Jahren dafür ein, Asylbewerbern das Leben in Erkrath zu erleichtern. Seit letzter Woche ist der Freundeskreis nun als offizieller Verein eingetragen. "Ein Grund für diese Entscheidung war die Ankündigung des Erzbistums Köln im vergangenen Oktober, eine Million Euro für ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit bereitzustellen", erklärte die Vorsitzende Monika Funk. "Damit unsere Arbeit auch unterstützt werden kann, mussten wir uns als Verein eintragen lassen." Zudem erhält der Freundeskreis nun ein offizielles Gesicht.

Funk freut sich darüber, dass dem Verein halbtags eine hauptamtliche Mitarbeiterin zur Verfügung gestellt wurde. Außerdem zählt der Freundeskreis zwei Honorarkräfte zu seinem Personal. "Alle anderen Aufgaben werden von ehrenamtlichen Helfern übernommen. Und von denen brauchen wir so viele, wie möglich." Die Aufgaben sind so vielfältig wie die Sorgen der Flüchtlinge. "Wichtig sind Personen, die sich als Begleitung zu den Ämtern oder zu Ärzten anbieten", so Funk. Aber auch der bloße menschliche Kontakt sei eine enorme Unterstützung. "Dadurch können Asybewerber Deutsch lernen und anwenden und ihren Wohnort besser kennenlernen. Die meisten wissen gar nicht, wo sie welche Dinge einkaufen können." Vor allem aber freuen sich die Menschen, wenn sie eine Routine außerhalb der Unterkünfte entwickeln und "mal etwas anderes sehen als immer nur ihr Zimmer."

Momentan gibt es in Erkrath fünf Unterkünfte für Flüchtlinge: an der Gruitener Straße, an der Hochdahler Straße, am Falkenberger Weg sowie im Thekhaus und in der ehemaligen Hauptschule an der Freiheitsstraße. Insgesamt gibt es in der Stadt aktuell 274 Asylbewerber, von denen jedoch 45 Prozent in privaten Wohnungen leben. "Im Vergleich zu anderen Städten ist das schon gut. Dennoch hoffen wir, dass langfristig mehr Flüchtlinge in eigene Wohnungen ziehen können", sagte Funk.

Wer sich für die Flüchtlinge engagieren möchte, für den ist die "Teestube" die erste Anlaufstelle. Immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr treffen sich im Haus der Kirchen, Hochdahler Markt 9, Mitarbeiter des Vereins, Ehrenamtler und Flüchtlinge auf eine Tasse Kaffee. Hier werden Kontakte geknüpft, Schwierigkeiten und Erfolge besprochen und offizielle Briefe der Ämter gemeinsam beantwortet. Ob sich aus dem Kontakt in der Teestube ein dauerhaftes Engagement entwickelt und wie dieses aussieht, ist den Interessierten selbst überlassen. "In unsere Teestube kann jeder kommen, der anderen Menschen eine Freude machen und sie auf ihrem Weg unterstützen möchte."

(rab)
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