Defekte Trafo-Station sorgte für Unterrichtsausfall Sorge um den Zustand der Schulen in Erkrath

Erkrath · Weil eine Trafo-Station defekt war, fiel an der Sechseckschule zwei Tage lang der Unterricht aus. Kann das noch mal passieren?

 Die Stadt will den technischen Stand der Schulgebäude - hier ein Archivbild an der Sechseckschule - aufarbeiten.

Die Stadt will den technischen Stand der Schulgebäude - hier ein Archivbild an der Sechseckschule - aufarbeiten.

Foto: Dietrich Janicki

Die Sechseckschule in Trills musste im Juli kurzfristig für zwei Tage geschlossen werden. Grund war eine defekte Trafostation an der Schule, die von den Stadtwerken Erkrath abgeschaltet werden musste. In der Schule und in der Turnhalle gab es keinen Strom mehr, so dass kein Unterricht stattfinden konnte.

Der Bau einer neuen Trafostation war zwar nicht notwendig, aber die Stadtwerke verlegten auch am Wochenende einen neuen Niederspannungsanschluss. Die BmU-Fraktion im Stadtrat sorgt sich nach diesem Vorfall nun um den baulichen Zustand der Schulen im Stadtgebiet. Denn wäre der Trafo nicht kurz vor dem Wochenende ausgefallen, hätten die Eltern noch länger als zwei Tage für die Betreuung ihrer Kinder sorgen müssen, so die BmU in einem Antrag, der heute um 17 Uhr im Ausschuss für Schule auf der Tagesordnung steht. Es sei in der Stadt schon "problematisch genug", wenn der Unterricht aufgrund von Krankheiten im Kollegium ausfällt. Nach Ansicht der BmU sollten technische Mängel soweit es eben geht ausgeschlossen werden. Die Bürger mit Umweltverantwortung fragen die Stadt, ob es überhaupt eine Übersicht über den baulichen Zustand der Schulen im Stadtgebiet gibt und ob so ein Stromausfall auch jederzeit an einer anderen Schule passieren kann.

"Eine Übersicht über den technischen Stand der Gebäude gibt es derzeit nicht", schreibt die Verwaltung in einer Stellungnahme. Allerdings habe man auch schon vor der Anfrage der BmU vorgehabt, den technischen Stand der Schulgebäude aufzuarbeiten.

Bisher gibt es bei der Stadt nur eine Übersicht über den Stand der Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlagen aus dem Jahr 2014, sowie eine Übersicht über die in Schulen installieren Aufzugsanlagen aus dem Jahr 2016. Die Daten über den Gebäudebestand und den technischen Stand der Gebäude sind zwar vorhanden, müssen jedoch aufgearbeitet und zusammengetragen werden.

Dies werde Zeit und Personalkapazität in Anspruch nehmen, so die Verwaltung. Die technische Ausstattung und ein Großteil der Gebäudeausstattung wurden in den Schulen bei umfassenden Sanierungen erneuert. Beispielhaft gibt die Stadt hier die Sanierung des Schulgebäudes der Regenbogenschule, Feldheider Straße, in den Jahren 1997/1998 sowie die Maßnahmen nach dem Konjunkturpaket II an. Bei den technischen Anlagen, wie den Trafo-Stationen, sind zwar die regelmäßigen Wartungen und Prüfungen beauftragt gewesen und auch durchgeführt worden. Eine Erneuerung der Trafostation an der GGS Trills, Sechseckschule, war für 2017 geplant und auch im Haushalt vorgesehen, jedoch ist die Anlage vorher ausgefallen, teilt die Stadt mit. Für die Trafo-Stationen stehe man derzeit in engem Kontakt mit den Stadtwerken, damit diese die Wartungen und Überprüfungen sowie Instandsetzungen übernehmen.

Bei den Aufzügen ist derzeit nur die Erneuerung der Anlage im Gymnasium am Neandertal geplant. Alle Aufzugsanlagen, insgesamt neun Anlagen, werden regelmäßig gewartet und geprüft. Aber die Stadt weiß auch: "Die elektrischen Anlagen müssen in vielen Gebäuden ertüchtigt werden oder komplett erneuert werden." Dies wird in einigen Gebäuden im Zuge der Brandschutzarbeiten abgearbeitet bzw. ist dafür in Planung. Mit einer Aufstellung über den Ablauf der Lebensdauer der Bauteile der jeweiligen Gebäude kann später ein Sanierungskonzept aufgestellt werden, das auch als Grundlage für die Haushaltsanmeldungen dient. Die Kindergärten in der Stadt platzen jetzt schon aus allen Nähten, die Schulen werden dementsprechend gut gefüllt sein.

(RP)
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