Erkrath Feuerwehrmann rettet Nachbarin das Leben

Erkrath · Der 27-jährige Rene Feldmann trat die Balkontür einer 77-jährigen Nachbarin ein, als er in der Nacht zu Donnerstag den Rauchmelder hörte. Die Mikrowelle hatte Feuer gefangen, beide mussten ins Krankenhaus.

 Rene Feldmann arbeitet als Feuerwehrmann beim Flughafen. Er löschte die brennende Mikrowelle und befreite die Bewohnerin.

Rene Feldmann arbeitet als Feuerwehrmann beim Flughafen. Er löschte die brennende Mikrowelle und befreite die Bewohnerin.

Foto: Dietrich Janicki

Als Rene Feldmann am Donnerstagabend mit seiner Freundin Fernsehen schaute, wurden die beiden plötzlich auf ein lautes Geräusch aufmerksam. "Ich habe erst Mal den Fernseher ausgeschaltet, weil ich gar nicht wusste, woher das Geräusch kam", sagt der 27-jähriger Hochdahler, der als Brandmeister bei der Düsseldorfer Flughafenfeuerwehr arbeitet.

Wenig später wusste René Feldmann, warum und wo es piept. Der Rauchmelder in der Wohnung seiner 77-jährigen Nachbarin meldete Alarm. "Auf Klopfen und Klingeln hat sie nicht reagiert", sagt Feldmann. Kurzerhand versuchte er, von Außen in die Wohnung an der Hüttenstraße im Erkrather Stadtteil Hochdahl zu kommen. Über einen Sims klettert er auf den Balkon. Durch das Küchenfenster konnte er bereits einen hellen Feuerschein erkennen. "Also konnte ich da schon mal nicht rein", sagt Feldmann. Er trat mehrmals kräftig gegen die heruntergelassene Jalousien der Balkontüre und entfernte die Lamellen.

 Die Mikrowelle, die den Küchenbrand auslöste, wurde völlig zerstört.

Die Mikrowelle, die den Küchenbrand auslöste, wurde völlig zerstört.

Foto: Polizei

Als er das Glas der Tür eingeschlagen hatte, war Feldmann in der Wohnung. "Das Problem war eher der viele Rauch, als das Feuer", sagt er. Aus der Küche zischte und brodelte es. "Das typische Geräusch, wenn ein Gerät in Flammen steht und weiter Strom drauf ist", sagt Feldmann. Die Mikrowelle hatte Feuer gefangen. Mit dem Handfeuerlöscher, dem ihm ein hilfsbereiter Nachbar brachte, löschte er den Brand.

Zwischendurch musste er aufgrund der enormen Rauchentwicklung noch einmal raus, um frische Luft zu holen. "Auf einmal hörte ich ein Husten in der Wohnung", sagt Feldmann. Die Bewohnerin, eine 77 Jahre alte Frau, war durch den Krach wach geworden. Zum Glück hatte sie wohl die Schlafzimmertür angelehnt, so konnte nicht der gesamte Rauch eindringen. Geistesgegenwärtig brachte Feldmann die bewusstlose Frau zu seiner Freundin. Noch bevor die Feuerwehr eintraf, hatte er auch die völlig verbrannte und verrauchte Mikrowelle aus der Wohnung in den Vorgarten getragen.

Der Rettungsdienst brachte die 77-Jährige mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in die Uni-Klinik. Auch Rene Feldmann kam ins Krankenhaus, das er aber in der Nacht schon wieder verlassen konnte. "Ich hab das gerne getan, jederzeit wieder", sagt Feldmann.

Die Brandursache war sehr wahrscheinlich ein technischer Defekt an der Mikrowelle. Offensichtlich war das Gerät aber nicht angestellt, noch wurde gerade Essen darin zu bereitet. Der durch den Brand des Küchengerätes und an Teilen der Küchenmöbel, aber auch durch Rauch und Ruß in der gesamten Wohnung entstandene Sachschaden, beläuft sich nach ersten Schätzungen eines Polizeisprechers auf mindestens 5000 Euro. Die Statik des Gebäudes wurde nicht beschädigt.

(RP)
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