Erkrath Ratssitzung bald live im Internet?

Erkrath · Bürgermeister Christoph Schultz zeigte sich bei der Stadtteilkonferenz dieser Anregung gegenüber aufgeschlossen.

Mit der Versammlung in der Stadthalle in Alt-Erkrath sind die diesjährigen Stadtteilkonferenzen zu Ende gegangen. Wieder stellte sich Bürgermeister Christoph Schultz den Fragen und der Kritik der Bürger, nachdem er etwa eine halbe Stunde über die Lage der Stadt referiert hatte. Trotz Ankündigung in den sozialen Medien kamen weniger als 30 Leute. "Ich will das aber nicht kritisieren, sondern Ihnen danken, dass Sie da sind", sagte Schultz zur Begrüßung.

Der Bürgermeister wies erneut darauf hin, dass bei der Stadt Stellen im Planungswesen unbesetzt seien. Zuletzt habe man dreimal ein "Nein" von geeigneten Bewerbern erhalten. "Jetzt müssen wir wieder in die Ausschreibung, das bremst die Entwicklung der Stadt natürlich aus", sagte Schultz. Das Planungsamt sei derzeit mit dem Neubau der Feuerwache, der "Sozialen Stadt Sandheide" und dem stinkenden Stadtweiher beschäftigt. Außerdem wolle man den Flächennutzungsplan für Erkrath-Nord überarbeiten, damit dort langfristig 100 neue Wohneinheiten entstehen könnten.

Von den rund 800 Geflüchteten und Migranten, die neu in Erkrath leben, wolle man einen möglichst hohen Anteil in eigenen Wohnungen unterbringen, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können. Doch sobald sich ihr Aufenthaltsstatus ändere, verliere die Stadt die Zuständigkeit an das Jobcenter. "Von Seiten der Stadt läuft eine Menge", sagte Schultz, "aber Integration funktioniert nur, wenn die Menschen unsere Angebote wie Sprachkurse auch annehmen".

In der Außendarstellung der Stadt habe sich schon einiges getan und Ende des Jahres werde endlich die neue Website online gehen. Über die Anregung, Rats- und Ausschusssitzungen live im Internet zu übertragen oder aufzuzeichnen, wolle man nachdenken.

Ab Januar werden wieder beide Bürgerbüros in Hochdahl und Alt-Erkrath gleichzeitig geöffnet sein, informierte Schultz. In der anschließenden Fragestunde ging es gleich heftig zur Sache. Eine Dame echauffierte sich darüber, dass Laubsäcke nur noch in Unterfeldhaus ausgegeben werden. Auf mehrere Anfragen bei der Verwaltung habe sie keine Antwort bekommen, sie nannte es einen "Schildbürgerstreich". Außerdem kritisierte sie, dass die Stadt Bauplanungen bei Mangel an eigenem Personal nicht fremdvergebe.

Bevor jemand anderes zu Wort kommen konnte, kam die Dame gleich zum nächsten Punkt: Die Tempolimit-Schilder an der Erkrather Straße seien so irreführend, dass Autos oft zu schnell fahren und Fußgänger die Straße kaum noch überqueren könnten. Julia Wallborn von der Beschwerdestelle im Bürgermeisterbüro notierte alles.

Der Erkrather Künstler Ralf Buchholz bekundete, er lebe sehr gerne hier, habe wieder einige Ideen für neue Verschönerungsprojekte in der Stadt und würde sich manchmal eine produktivere Zusammenarbeit mit der Verwaltung wünschen.

Es gab aber auch viel Positives von den Bürgern: Gelobt wurde der Bavierpark mit seinem schönen Spielplatz, das ehemalige Gelände von Pose Marré als "wertige neue Mitte" (Buchholz) sowie die Idee der Stadtteilkonferenzen an sich. "Ich finde die Veranstaltung sehr bürgerfreundlich, lassen Sie sich nicht entmutigen" sagte eine Dame in Richtung Bürgermeister.

(tpp)
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