Nach Raubüberfällen in Erkrath und Wülfrath Erkrather droht Sicherheitsverwahrung

WÜLFRATH/ERKRATH · Der inzwischen 56-jährige Joachim R. hatte mit Komplizen seiner „Panzerfaust-Bande“ über Jahre Geldtransporter auch in Erkrath und Wülfrath ausgeraubt. Dafür wurde er zu 13 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Darüber wird jetzt neu verhandelt.

 Der Prozess findet in Hagen statt.

Der Prozess findet in Hagen statt.

Foto: dpa/Peter Steffen

Begonnen hatte die Überfall-Serie am 21. Juni 1997 auf dem Hinterhof eines Supermarktes. Die Fahrer des Geldtransporters wurden mit Maschinengewehren und einer Panzerfaust-Attrappe bedroht und aufgefordert, sich vor dem Auto auf den Boden zu legen. Mit 1,2 Millionen D-Mark brausten die Räuber davon. Eigentlich hätte der erste Raub zugleich der letzte sein sollen. Dann war das Geld schnell weg und es folgten über zwei Jahrzehnte hinweg weitere Überfälle, bei denen es auch Verletzte und psychisch schwer traumatisierte Opfer gegeben hatte. Beliebtes Ziel der Täter: Sparkassenfilialen wie die in Wülfrath, wo 135.000 Euro erbeutet wurden. Dort passte man nach bewährtem Muster die Ankunft der Geldtransporter ab. Nachdem der Beifahrer mit dem Geldkoffer in der Hand ausgestiegen war, wurde er von den Tätern mit Kalaschnikows bedroht und dazu gezwungen, das Fahrzeug zu öffnen. Ein Taxi diente als Fluchtfahrzeug, der Wagen wurde später verbrannt. In Erkrath stoppte man die Kuriere mitten auf der Falkenstraße. Nachdem der Fahrer den Alarm ausgelöst hatte, gingen im Auto die Notfallsirene und die Lichthupe an. Trotz massiver Bedrohungsszenarien und des Versuches, sie gewaltsam zu öffnen, blieb die Tür zum Innenraum des Transporters fest verschlossen und die Täter flohen mit nur 4200 Euro.