Erkrath Nur wenige Autofahrer setzen bislang auf Erdgas

Erkrath · Noch bis zum Ende des Jahres unterstützen die Stadtwerke Erkrath die Anschaffung eines Fahrzeugs mit Erdgasantrieb mit einem Tankgutschein im Wert von 750 Euro. Ab 2016 sinkt die Förderung auf 500 Euro je Fahrzeug.

 Waldemar Class von Integritas und Stadtwerke-Chef Gregor Jeken mit einem von 20 erdgasbetriebenen Fahrzeugen des Pflegedienstes.

Waldemar Class von Integritas und Stadtwerke-Chef Gregor Jeken mit einem von 20 erdgasbetriebenen Fahrzeugen des Pflegedienstes.

Foto: Dietrich Janicki

Viele Erkrather machen davon jedoch bislang keinen Gebrauch. Gerade mal vier bis fünf Fahrzeughalter steigen in Erkrath jedes Jahr auf Erdgas um. Die Zahl habe sich in den letzten Jahren nicht verändert, bedauert Energieberaterin Christine Illgner. Meist sind es Privatpersonen, die sich für die klimafreundlichere Variante des Autofahrens entscheiden. Unternehmer, die ihre Fahrzeugflotten entsprechend umrüsten, sind selten.

Einer, der es getan hat und diesen Schritt nur weiter empfehlen kann, ist Waldemar Class, Geschäftsführer des Pflegedienstes Integritas Pflege & Aktiv Zentrum aus Mettmann. Nachdem er 2012 zunächst die Dienstwagen seiner Pflegekräfte auf LPG (Flüssiggas) umrüsten ließ, hat er im Frühjahr dieses Jahres 25 VW und Audi mit Erdgasantrieb angeschafft. "Wir sparen gut 50 Prozent ein", nennt er das Ergebnis der Auswertung seiner Tankrechnungen. Die Anschaffungskosten für Erdgasfahrzeuge liegen zwar - je nach Hersteller und Modell - 1500 bis 2500 Euro über dem Preis von Dieselfahrzeugen oder Benzinern, doch da der Wiederverkaufswert höher sei, werde er auch beim Verkauf nichts verlieren, ist sich Class sicher. Die Berechnung der Amortisationsdauer findet er daher überflüssig: "Man spart von Anfang an. Wirtschaftlicher und umweltfreundlicher als mit Erdgasfahrzeugen kann man als Unternehmer gar nicht fahren."

Klimabilanz, Technik und Sicherheit seien top, betont Gregor Jeken. Dass trotzdem so wenig Erdgasfahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, schreibt der Stadtwerke-Chef der mangelnden Werbung durch die Händler zu. Auch jetzt, nach dem Skandal um die gefälschten Abgaswerte bei VW, gehe die Diskussion wieder in die falsche Richtung: zur Elektromobilität statt zum Erdgas: "Die Techniken sind noch nicht alltagstauglich", so Jeken.

(nm)
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