Erkrath Neues Graffito geht ab wie eine Rakete

Angefangen hat für ihn die Graffiti-Kunst bereits mit 15, Anfang der 1990er Jahre, damals noch illegal. Mittlerweile kann er von Graffiti leben. Zumindest fast, sein zweites Standbein ist Grafik-Design, das der 43-Jährige in Hamburg studiert hat. Was ist Damian Bautschs Motivation für seine Graffiti-Kunst? „Ich will ein wenig Farbe in die Welt bringen. Farbe und Freude.“ · Die Stadt ist wieder ein bisschen bunter geworden. An der Fußgängerbrücke Sedentaler Straße hat der Düsseldorfer Graffiti-Künstler Damian Bautsch für die Sternwarte und den TSV Hochdahl drei neue Motive gestaltet.

 Damian Bautsch hat das neue Graffito an der Fußgängerbrücke Sedentaler Straße in Hochdahl gesprüht.

Damian Bautsch hat das neue Graffito an der Fußgängerbrücke Sedentaler Straße in Hochdahl gesprüht.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Ufo darf nicht fehlen – auf beiden für die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl geschaffenen Werken findet sich das kleine Flugobjekt. „Ins Universum gehört auch ein Ufo“, meint Künstler Damian Bautsch lächelnd. Auf einem der beiden Pfeiler sieht man ansonsten hauptsächlich eine ins All startende Rakete.

„Das war der Wunsch des Auftraggebers“, erklärt der Graffiti-Künstler. Den anderen Pfeiler schmückt jetzt das Universum in bunten Farben. Und das kleine Ufo, die Idee des Künstlers. „Ich habe zwei Motiv-Vorschläge gemacht und dieses wurde ausgesucht“, erläutert er. Es sind nicht die ersten Graffiti, die der Düsseldorfer in Erkrath gesprayt hat. Fünf Aufträge hat er mittlerweile übernommen. Alle liefen über Wolfgang Sendermann und den Förderkreis Kunst und Kulturraum Erkrath.

„Damian hat 2013 unseren Graffiti-Wettbewerb gewonnen“, erzählt Sendermann. Der Wettbewerb war seine Idee. „Ich fand schon immer, dass es auch bei illegalem Graffiti nicht nur Schmierereien, sondern auch viel Schönes gibt.“ Für die Stadtwerke Erkrath sollten die Sprayer damals die Trafostationen gestalten. „Das Thema war erneuerbare Energie“, erinnert sich der Vorsitzende des Kunsthausvereins. Nach diesem ersten Kennenlernen folgten vier weitere Zusammenarbeiten: Auch die Haaner Straße, die Bergische Allee, der Tunnel auf der Johannisberger Straße und die Unterführung des Hochdahler Bahnhofs schmücken Graffiti-Großprojekte des Düsseldorfer Künstlers.

Für seine aktuelle Arbeit hat Damian Bautsch drei Arbeitstage gebraucht. Und sich einen Kollegen mit ins Boot geholt. Der Läufer für den TSV Hochdahl wurde von KJ263 alias Konstantin Jakson gestaltet. „Figuren mache ich nicht so gerne“, gesteht Bautsch. Seinen eigenen Stil bezeichnet er als „flüssig“ und „weich“, ein Stilelement sind die sogenannten „Fadings“, fließende Übergänge von Farben in seinen Werken. „Es muss fließen“, sagt der Künstler.Angefangen hat für ihn die Graffiti-Kunst bereits mit 15, Anfang der 1990er Jahre, damals noch illegal. Mittlerweile kann er von Graffiti leben. Zumindest fast, sein zweites Standbein ist Grafik-Design, das der 43-Jährige in Hamburg studiert hat. Was ist Damian Bautschs Motivation für seine Graffiti-Kunst? „Ich will ein wenig Farbe in die Welt bringen. Farbe und Freude.“

In Erkrath kommen die Spray-Werke auf jeden Fall gut an. „Es gibt wirklich nur sehr, sehr positives Feedback“, sagt Wolfgang Sendermann. Und auch die Auftraggeber sind zufrieden. „Der Läufer ist ein Blickfang und ein schöner Hinweis auf unseren Neandertal-Lauf“, findet Ellen Spora, Vorstandsmitglied beim TSV Hochdahl.

Weitere Arbeiten in Erkrath sind für Damian Bautsch momentan noch nicht geplant. Wer mehr von ihm sehen will, wird auf seiner Website www.orig-ami.de fündig. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Diamantene Hochzeit
60 Jahre sind Amalie und Erwin Grüneschild verheiratet Diamantene Hochzeit
Aus dem Ressort