Erkrath Neue Feuerwache wird tiefergelegt

Erkrath · Um die Anlieger so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, soll sich der Neubau am Clever Feld in das Gefälle schmiegen.

 Zum Üben brauchen die Wehrleute einen hohen Turm, der weithin sichtbar sein wird. Das dazugehörige Gebäude wird sich aber so flach wie möglich machen.

Zum Üben brauchen die Wehrleute einen hohen Turm, der weithin sichtbar sein wird. Das dazugehörige Gebäude wird sich aber so flach wie möglich machen.

Foto: Jürgen Moll

"Wir wollen mit dem Gebäude so tief wie möglich in das Gelände reingehen, um die Situation für die Anwohner erträglich zu machen", unterstreicht Ulrich Werner, der das Großprojekt Neubau der Erkrather Feuerwache leitet. Seit bekannt ist, dass diese Wache auf dem - mittlerweile ehemaligen - Landschaftsschutzgebiet Clever Feld an der Bergischen Allee in Höhe der Kreuzung Schimmelbuschstraße entstehen soll, befürchten die Bewohner der angrenzenden Straße Am Weinbusch, der Komplex könne zu groß werden und die Siedlung optisch erdrücken. Die Verwaltung habe sich daher große Mühe gegeben, eine "attraktive Lösung" zu finden, sagt Helmut Hentschel, Leiter der städtischen Bauaufsicht.

Die Planung sieht vor, das Gebäude nicht nur tiefer zu legen, sondern es auch so weit wie möglich von der Nachbarschaft abzurücken. Wo kein Gebäude, sondern Stellfläche ist, wird es Schallschutzwände geben, die wiederum zur Siedlungsseite hin durch Grünpflanzen verdeckt werden. Vorgesehen ist ein Gehölzstreifen, dessen Höhe die Anwohner mitbestimmen können. Der Abstand zwischen der Wache und den privaten Grundstücksgrenzen soll 18 Meter betragen, bis zu den Terrassen der Häuser sollen es insgesamt 42 Meter sein.

Um nicht nur die optische, sondern auch die besonders gefürchtete akustische Beeinträchtigung durch ein- und ausfahrende Fahrzeuge zu begrenzen, wird die Ampelschaltung im Bereich der Wache so verändert, dass die Feuerwehrfahrzeuge bei Einsätzen dort automatische grünes Licht haben. Die Straße ist dann kurzzeitig für den allgemeinen Verkehr gesperrt ist, so dass die Wehr zu jeder Tages- und Nachtzeit ohne Signalhorn ganz ungehindert ausrücken kann.

"Die Beeinträchtigungen für die Anwohner sind also begrenzt", unterstreicht Bürgermeister Christoph Schultz, der hofft, das Großprojekt nun ohne Anwohnerklagen oder Einsprüche der Politik umsetzen zu können. Es steht derzeit kurz vor dem Beschluss der Baupläne, die jetzt den Anwohnern und den Ratspolitikern vorgelegt werden.

Für maximal 31,9 Millionen Euro (Stand Dezember 2017) soll die neue Feuer- und Rettungswache auf dem Clever Feld gebaut werden, bezugsfertig ist sie voraussichtlich Ende 2022. Sie wird sich über 9000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche (Nutzfläche plus Mauerwerk) erstrecken und damit 16 Prozent größer sein als ihre in die Jahre gekommene Vorgängerin an der Schimmelbuschstraße. Die Feuerwehrleute arbeiten dort schon seit Jahren unter kaum mehr zumutbaren Bedingungen, wie Feuerwehrchef Guido Vogt immer wieder betont. Die neue Wache wird größer, weil viele neue Nutzer vorgesehen sind. Neben hauptamtlicher Wache (Berufsfeuerwehr), zwei Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr, Rettungsdienst, Leitstelle und Jugendfeuerwehr werden künftig auch eine Kinderfeuerwehr, der Krisenstab und der zentrale Netzwerkserver der Stadt sowie Ausnahmeabfrageplätze des Kreises Mettmann unter einem Dach arbeiten. Dadurch reduzieren sich die Baukosten für die Stadt um 25 Prozent, denn für die Rettungswache bekommt sie Geld von Krankenkassen und Privatversicherungen und für die Ausnahmeabfrageplätze eine Erstattung vom Kreis Mettmann.

(RP)
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