Aktion Musikschule wirbt um Nachwuchs

ERKRATH   · Beim Tag der offenen Tür konnten Kinder wieder nach Herzenslust Instrumente ausprobieren. Nicht alles klang lieblich, doch das störte niemanden.

 Simon (9) trommelte unter der Anleitung von Lehrer Jörg Müller. Der merkte sofort: Simon hat Rhythmus im Blut.

Simon (9) trommelte unter der Anleitung von Lehrer Jörg Müller. Der merkte sofort: Simon hat Rhythmus im Blut.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„Das Ausprobieren am Musikinstrument ist am wichtigsten“, sagt der Erkrather Musikschulleiter Guido Mallwitz und erklärt damit die große Bedeutung des alljährlich stattfindenden „Tages der Offenen Tür“ in der Hochdahler Sechseckschule. Jetzt war es wieder so weit und Kinder strömten in die Schule, begleitet von ihren Eltern.

Im gesamten Schulgebäude – vom Erdgeschoss bis zur zweiten Etage – lockten die unterschiedlichsten Musikfetzen in die Klassenräume. Großer Andrang herrschte bei den Streichinstrumenten. Da wollten schon die Kleinsten eine Minigeige selbst in die Hand nehmen und dem Instrument ein paar Töne entlocken.

Mit unendlicher  Geduld zeigten  die Lehrer den Kindern die wichtigsten Griffe, damit überhaupt erst einmal ein Ton zustande kam. Nicht immer sehr lieblich. Aber das störte hier niemanden. Auch die verschiedensten Blasinstrumente, das Schlagzeug, das  Klavier waren umzingelt von neugierigen Kindern.

Nur Anna Sayn, die Gesangspädagogik an der Musikhochschule Köln studiert (den Bachelor hat sie bereits), brauchte kein Instrument. Die junge Sängerin, die in der Erkrather Musikschule gerade Mutterschaftsvertretung für  Silvia Bodamer macht, sang sich ganz schnell in die Herzen der kleinen Mädchen. Mit großen Gesten und einer wunderbar hellen Sopranstimme stellte sie die verschiedenen Musikinstrumente gesanglich vor. Die kleinen Mädchen machten sofort mit.

Erstaunlich, wie schnell die Kinder auch in höheren Tönen begeistert mitsangen, was sicherlich auch damit zusammenhing, dass sie ausgiebig gelobt wurden.

Mit ganz viel Einsatz und Ausdauer setzte sich der neunjährige Simon in einem anderen Klassenraum ans Schlagzeug. Rhythmus scheint ihm im Blut zu liegen. Das merkte Schlagzeug-Lehrer Jörg Müller schnell und begleitete ihn mit einer Trommel. Simon, der an der Musikschule bereits abwechselnd Posaune oder Baritonhorn lernt, erklärt seine Vorliebe für die Musik: „Ich möchte am liebsten immer spielen“. Sein Vater spiele auch ein Instrument, erklärt die Mutter.

Diese Aussage bestätigt, was Jörg Müller, der Schlagzeuglehrer, aus Erfahrung weiß: Am erfolgreichsten sind die Schüler, deren Eltern auch musizieren. „Die Familie muss es vorleben“, sagt er. Seinen Schlagzeugkursus hat er „Stressabbau AG“ genannt. In der Gitarren-Abteilung von Dorothea van Oost durfte Tom sich gerade an einer etwas zu großen Gitarre versuchen. Mit Unterstützung der Lehrerin begleitete er die umstehenden Erwachsenen beim Lied „Bruder Jakob“. Das „Ding Dang Dong“ spielte er dann schon alleine. Stolz war er darauf, das kleinste Musikschul-Konzert dieses Nachmittags in der Hochdahler Grundschule begleitet zu haben.

Die Jugendmusikschule Erkrath feiert in diesem Jahr übrigens gemeinsam mit der Volkshochschule Erkrath 50. Geburtstag. „Das wird gebührend gefeiert“, kündigt Guido Mallwitz an.

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