Erkrath Migranten besuchen die Gotteshäuser

Erkrath · Das ist Integration in der Praxis: Die Teilnehmer eines staatlichen Integrations- und Orientierungskurses der Volkshochschule Erkrath besuchten jetzt sowohl die katholische St. Franziskus-Kirche als auch die evangelische Neanderkirche in Hochdahl.

 Die Teilnehmer aus Ägypten, Eritrea, Irak, Rumänien und Syrien besuchten die katholische und die evangelische Kirche.

Die Teilnehmer aus Ägypten, Eritrea, Irak, Rumänien und Syrien besuchten die katholische und die evangelische Kirche.

Foto: stadt

Monatelang haben sie bei der Volkshochschule Deutsch gelernt. Mit Erfolg. Ihre Zeugnisse erhielten die Teilnehmer dann von Bürgermeister Christoph Schultz im Rahmen einer kleinen Feier, die bereits Mitte Januar stattgefunden hat. Um sie dann auch noch mit deutscher Geschichte, Politik und Kultur vertraut zu machen, gehört für die erwachsenen Migranten anschließend ein sogenannter Orientierungskursus zum festen Programmpunkt ihrer sprachlich-kulturellen Integration. Zum Abschluss dieses wichtigen Kursteils besuchten daher Teilnehmer aus Ägypten, Eritrea, Irak, Rumänien und Syrien die katholische St. Franziskus-Kirche in Trills und die evangelische Neanderkirche. Kursleiterin Doris Schilly erzählt die Vorgeschichte: "Die überwiegend muslimischen Teilnehmer waren sofort einverstanden, eine katholische und evangelische Kirche zu besuchen. Sehr schnell und entgegenkommend haben beide Kirchengemeinden meine Anfrage nach einer Besuchsmöglichkeit beantwortet und schon für den nächsten Tag arrangiert."

Für die katholische Gemeinde empfing Gertrud Gargagli die Besucher und führte sie durch das Gotteshaus. Die gebürtige Schweizerin, stellvertretende Sakristantin, erzählte, dass sie selbst einmal eine Migrantin in Deutschland war, wenn sie auch, was ein riesiger Vorteil war, die Sprache nicht neu erlernen musste. Zum Abschluss des interessanten Rundgangs, der auch die Besichtigung des Orgel- und Altarraums umfasste, sprach sie ein Segensgebet und entließ die Gruppe mit guten Wünschen.

Auch Pfarrer Volker Horlitz war sofort einverstanden, die abendlich ruhige Neanderkirche für die interessierten Teilnehmer zu öffnen. Sie erfuhren etwas über die Geschichte des evangelischen Kirchenhauses, bestiegen die Wendeltreppe zum Orgelraum und sprachen auch über das Sakrament der Taufe. Interessant auch für Pfarrer Horlitz, was ein syrischer Flüchtling aus der Praxis seines Heimatlandes erzählte: In Syrien würden evangelische Christen im Erwachsenenalter getauft und beichteten vorher ihre Sünden im Angesicht der versammelten Gemeinde.

(RP)
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