Erkrath Medizintechnik erweitert in Hochdahl

Erkrath · Auch in Erkrath wächst die Gesundheitswirtschaft: Die Firma Mefina Medical hat gerade kräftig erweitert.

 Mit von Mefina entwickelten Puppen, die wie ein Computer funktionieren, trainieren künftige Mediziner, erläutern die Geschäftsführer (von links) Andreas Keller, Felix Hüther und Timo Wogias.

Mit von Mefina entwickelten Puppen, die wie ein Computer funktionieren, trainieren künftige Mediziner, erläutern die Geschäftsführer (von links) Andreas Keller, Felix Hüther und Timo Wogias.

Foto: dietrich janicki

Als Hersteller, Handelsunternehmen und Dienstleister ist Mefina Medical spezialisiert auf das Rettungswesen sowie die mobile Notfall- und Intensivmedizin. Jetzt hat sie ihren Standort in Hochdahl erweitert, was allerdings nicht der einzige Grund für ein Fest war: Die Firma konnte gleichzeitig ihr zehnjähriges Bestehen feiern.

Zum Auftakt ließ Geschäftsführer Timo Wogiar die letzten Jahre Revue passieren. Als er angefangen habe, dort zu arbeiten, habe es vier Mitarbeiter gegeben, mittlerweile sei schon der zehnte in der Firma begrüßt worden. Er lobt sein Team für die "tolle Arbeit", der das stetige Wachstum des Unternehmens zu verdanken sei. Laut Bürgermeister Christoph Schultz zeigt das Beispiel Mefina, dass die Gesundheitswirtschaft auch in Erkrath wächst. Über 400 Menschen (Arztpraxen nicht inbegriffen) arbeiteten in Erkrath in dieser Branche, sie sei der Motor der Rheinregion.

Besonders stolz zeigte sich das dreiköpfige Führungsteam auf zwei Neuheiten: Das Patienten-Simulationstraining sowie das Konzept des notfallsicheren Betriebs. Ersteres vergleicht Andreas Keller, ebenfalls Geschäftsführer, mit den Flugsimulationen für Piloten. "Wir würden nicht fliegen, wenn wir wüssten, dass der Pilot kein Training gehabt hat", sagt er. Ebenso wenig möchte man sich operieren lassen, wenn man weiß, dass der Arzt nicht geübt hat. Trainiert wird mit Puppen, die wie ein Computer funktionieren. Das sei das Besondere, sagt Keller. Er bezeichnet die Puppen als "initiierte Menschen", die Töne von sich geben und ihren Körper bewegen. So ist beispielsweise eindeutig zu erkennen, dass die Puppe blinzelt und dass sich ihr Brustkorb hebt und senkt. "Die Ärzte können so real trainieren, als wäre ein wirklicher Notfall entstanden", sagt Keller.

Für Medizinstudenten gebe es die virtuelle Simulation. Der Computer kenne die exakten Maße der Puppe, "die entsprechen sehr genau der anatomischen Struktur", sagt Keller. Außerdem werden reale MRT-Bilder von Patienten verwendet, um die Echtheit zu erhöhen. Alle Simulatoren sind mobil, laufen über einen Akku und werden gesteuert über eine Antenne, die Radiofrequenzen empfängt. Das sei wichtig, damit die Mediziner in ihrem realen Arbeitsumfeld üben können, meint Keller.

Mefina Medical ist ein Dienstleister, der die Software von Simulatoren verschiedener Hersteller bearbeitet. "Wir verbinden die Produkte mit dem System und richten Trainingszentren ein", erklärt Keller. Das Konzept des notfallsicheren Betriebs möchte die Firma nun entwickeln. Damit soll die Sicherheit der Mitarbeiter in Bürogebäuden gewährleistet werden.

Ab sofort gibt es im Büro ebenso wie an öffentlichen Plätzen wie Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufszentren automatische Defibrillatoren. "Man muss das Gerät nur anschalten und dann entscheidet es selbstständig, ob der Patient eine Defibrillation braucht oder nicht", erklärt Keller, "man kann also nichts falsch machen." In Zukunft sollen Mitarbeiter dafür sensibilisiert werden, damit sie das Gerät im Notfall auch einsetzen.

(lam)
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