Erkrath Machen Bar-Gäste zu viel Lärm?

Erkrath · Anwohner der Schildsheider Straße haben sich in der jüngsten Ratssitzung über Lärm und Raser beklagt. Der Inhaber des dortigen Hotel- und Gaststättenbetriebs kann die Aufregung nicht verstehen.

 Vor dem Hotel an der Schildsheider Straße sollen nächtliche Autorennen stattfinden, sagen Anwohner. Der Polizei st davon nichts bekannt.

Vor dem Hotel an der Schildsheider Straße sollen nächtliche Autorennen stattfinden, sagen Anwohner. Der Polizei st davon nichts bekannt.

Foto: Dietrich Janicki

Die lauen Sommerwochenenden waren für die Anwohner der Schildsheider Straße nach eigenen Aussagen in diesem Jahr eine Qual. Seit das benachbarte Hotel mit angeschlossener Gaststätte nach der Renovierung Neueröffnung gefeiert hat, fühlen sich die Nachbarn an den Wochenenden um den Schlaf gebracht. Bis in die frühen Morgenstunden - bis 2 beziehungsweise 4 Uhr - sorgten Gäste vor dem Lokal oder von den Außenterrassen für ruhestörenden Lärm, so die Anwohner.

Beschwerden bei Polizei und Ordnungsamt hätten bisher nichts gebracht. Deshalb haben sich die Betroffenen zu einer Bürgerinitiative zusammengetan, die Donnerstagabend in der Ratssitzung um Unterstützung seitens der Verwaltung und der Politik baten.

Hotelinhaber Walid Omairat kann die Beschwerden der Anwohner nicht verstehen. Es gebe keinen Lärm, sagt er. Außerdem sei er enttäuscht, dass ihn die Nachbarn nicht direkt ansprechen, wenn sie sich gestört fühlten. "Als ich das Hotel übernommen habe, habe ich mich bei allen Nachbarn vorgestellt und ihnen gesagt, dass sie bei Problemen jederzeit zu mir kommen können." Auch wenn er aus Lärmgründen keine Veranlassung dazu sieht, will Omairat in den nächsten Tagen eine der Terrassen komplett entfernen. "Ich weiß nicht, was ich sonst noch machen soll", sagt er.

Doch nicht nur der angebliche Lärm bereitet den Anwohnern Sorgen, sondern auch Autorennen, die auf der Schildsheider Straße ausgetragen würden. "Die rasen mit über 100 Stundenkilometer durch die Siedlung", sagt Volker Lahnstein, einer der Betroffenen und Mitglied der Bürgerinitiative. Um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten, fordert die Bürgerinitiave deshalb von der Stadt unter anderem Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Schwellen oder eine Tempo-30-Zone sollen den Rasern Einhalt gebieten. An die Polizei hatten sich die Anwohner in dieser Sache auch schon gewendet. Doch die hat bei Kontrollen keine Autorennen feststellen können, wie Sprecher Ulrich Löhe auf Anfrage mitteilte. "Wir können natürlich nicht ausschließen, dass hin und wieder dort ein Raser unterwegs ist", sagt Löhe. Doch über Autorennen gebe es keine Erkenntnisse.

Zudem beschweren sich die Anwohner über die Parksituation an den Wochenenden. Die Gäste der Lokalität parkten oft auf benachbarten Grundstücken, stellten die Zufahrten und Bürgersteige zu und sogar das Wartehäuschen an der Bushaltestelle. Bürgermeister Arno Werner versprach den Anwohnern, ihre Fragen noch in seiner Amtszeit zu beantworten. Er hatte schon vor der Sitzung dazu die verschiedenen Fachbereiche angefragt.

Über die von den Anwohnern geforderte Verkehrsberuhigung auf der Schildsheider Straße könne jedoch nicht die Verwaltung, sondern nur der entsprechende Ausschuss entscheiden.

(RP)
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