Erkrath Lehrerin ist ihr Traumberuf

Erkrath · Susanne Adomeit leitet die GGS Sandheide. Die kulturelle Vielfalt dort empfindet sie als Geschenk. Die Schüler stammen aus rund 30 Ländern.

 Susanne Adomeit wollte schon immer Lehrerin werden.

Susanne Adomeit wollte schon immer Lehrerin werden.

Foto: Janicki, Dietrich

"Ich wollte schon Lehrerin werden, als meine Schwester zur Schule kam, und die ist drei Jahre älter als ich", erzählt Susanne Adomeit, seit sechs Jahren Schulleiterin an der GGS Sandheide. Und auch heute noch übt die 56-jährige Hochdahlerin ihren Beruf mit Leidenschaft aus. Studiert hat sie in Frankfurt, denn mit 16 Jahren zog die Familie von Düsseldorf, wo Susanne Adomeit auf- und zu einem ausgemachten Fortuna-Fan heranwuchs, nach Hessen.

Der Liebe wegen ging es für sie später nach Köln. Hier arbeitete sie in der Firma ihres Mannes als Programmiererin und Software-Beraterin. "Es war eine wertvolle Erfahrung, auch einmal über den Tellerrand hinaus zu schauen", sagt sie über diese 10 Jahre außerhalb des Schulbetriebs. Als das Ehepaar dann wieder nach Hessen zog, kehrte Susanne Adomeit mit 36 Jahren in ihren ursprünglichen Beruf zurück. "Unterrichten ist eben doch mein Traumberuf. Ich betreue im Moment gemeinsam mit einer Kollegin eine 3. Klasse als Klassenlehrerin", so Susanne Adomeit, die nach dem Tod ihres Mannes wieder ins Rheinland zog.

"Zunächst arbeitete ich in Neuss-Weckhoven an einer sehr großen Grundschule. Hier wurde ich Konrektorin, machte aber, nachdem unsere Schulleiterin bald danach aufgehört hatte, ihren Job." Als dann einem Externen die Schulleitung übertragen wurde, sei sie gegangen. "Zurück ins zweite Glied wollte ich nicht, nachdem ich zwei Jahre lang für alles verantwortlich war. Das habe ich schon als Kränkung empfunden", sagt die selbstbewusste Frau. Im Nachhinein habe sich diese negative Erfahrung aber als "Wink des Schicksals" herausgestellt. Denn so konnte sie stattdessen die Leitung der GGS Sandheide übernehmen. Obwohl sie noch nie so nah an ihrer Arbeitsstätte gewohnt habe, treffe sie außerhalb der Schule nicht ständig ihre Schülerinnen und Schüler. Öfter werde ihr Lebensgefährte beim Spaziergang mit der gemeinsamen Weimaraner-Hündin angesprochen. Denn Silva war schon mit Susanne Adomeit im Unterricht, so dass viele Kinder die Hündin wiedererkennen. "Gern würde ich einen ausgebildeten Therapiehund im Unterricht einsetzen. Der Umgang mit einem Tier wirkt sich auch bei so genannten Problemkindern oft positiv auf das Verhalten aus. Außerdem könnte er dabei helfen, dass Kinder aus muslimischen Familien, die den Umgang mit Hunden nicht gewohnt sind, weil diese aus religiösen Gründen nicht als Haustiere gehalten werden, ihre Skepsis und Angst verlieren", so die engagierte Pädagogin. Sie fordert ihre muslimischen Kinder bei jedem ersten Besuch von Hündin Silva in ihrer Klasse auf, sich auf den Tisch zu setzen und Füße und Arme hochzunehmen. Das ist für Silva das Zeichen, dass sie diese Kinder nicht beschnüffeln soll. Doch in der Regel siegt schnell die Neugier und die Kinder verlieren ihre Hemmungen. Dies ist nur ein Beispiel für die zahlreichen kulturellen und religiösen Unterschiede, auf die es mit Fingerspitzengefühl und Toleranz zu reagieren gilt. "Diese Vielfalt empfinde ich als Geschenk und ausgesprochen spannend. Unsere Schule ist ein Erfahrungsraum, in dem Schüler verschiedener Kulturen sich als gleichwertig erfahren und lernen, miteinander zu leben", bricht Susanne Adomeit den Stab für "ihre" Schule.

(krue)
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