Erkrath hat gewählt Rat und Ausschüsse können jetzt arbeiten

Erkrath · Bürgermeister Schultz und seine beiden ehrenamtlichen Stellvertreter Regina Wedding (CDU) und Marc Göckeritz (Grüne) sind vereidigt. Im Umweltausschuss soll jetzt auch eine lokale Vertreterin von „Fridays for Future“ mitreden.

 So wahr ihm Gott helfe: Bürgermeister Christoph Schultz (rechts) bei seiner zweiten Vereidigung im Erkrather Stadtrat. Links im Bild CDU-Ratsherr Ekkehart Stotz, der die Sitzung bis dahin geleitet hatte.

So wahr ihm Gott helfe: Bürgermeister Christoph Schultz (rechts) bei seiner zweiten Vereidigung im Erkrather Stadtrat. Links im Bild CDU-Ratsherr Ekkehart Stotz, der die Sitzung bis dahin geleitet hatte.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

 Mit Mund-Nase-Schutz und einer neuen, luftigeren Sitzordnung hat sich Erkraths Politik nach der Kommunalwahl am 13. September neu sortiert. Das Gremium ist von 40 auf jetzt 48 Mitglieder gewachsen, was die Corona-taugliche Verteilung selbst in der geräumigen Stadthalle nicht leichter macht. Einige Volksvertreter saßen daher mit dem Rücken zum Publikum, zum Bürger, was ein demokratisch gewähltes Gremium natürlich tunlichst vermeiden sollte.

Geht aber derzeit kaum anders, denn der Stadtrat muss arbeitsfähig bleiben. Unter Corona-Bedingungen ist schließlich nicht weniger zu tun, das ist auch dem alten und neuen Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) klar, der derzeit auf seinen Kämmerer verzichten muss, der in Quarantäne ist. Nach der Vereidigung ging Schultz dann auch in gewohntem Tempo ans Werk. Zuvor hatte er drei Kernthemen benannt, die seine zweite Amtszeit (neben der Bewältigung der Coronakrise) bestimmen sollen: Erneuerung der kommunalen Infrastruktur, Klimaschutz und Digitalisierung.

Apropos Klimaschutz: Mit den Stimmen von Grünen, SPD, BmU und Linke wurde durchgesetzt, dass die lokale Gruppe der weltweiten Bewegung „Fridays for Future“, in der vor allem Jugendliche engagiert sind, ihrem Wunsch gemäß eine beratende Stimme im Umweltausschuss bekommt. Ihr Vertreter darf dort zwar nicht mit abstimmen, aber mit diskutieren.

Es sei wichtig, junge Menschen, die sich für wichtige Themen einsetzten, in die inhaltliche Arbeit zu integrieren und ihnen eine Stimme zu geben, hatten sowohl SPD-Fraktionschef Detlef Ehlert als auch Peter Knitsch von den Grünen betont. Die CDU sieht die Bedeutung der FFF-Bewegung eher in der großen weiten Welt und nicht so sehr im Lokalen, sie stimmte ebenso wie FDP und AfD gegen ein Entsendungsrecht für einen FFF-Vertreter.

Deutet sich da schon eine Blockbildung im neuen Stadtrat an? Das wird sich bei den nächsten Sitzungen, auch der Fachausschüsse, erweisen, die wegen der aktuellen Maßnahmen zum Infektionsschutz allerdings nicht wie geplant tagen werden. Zusammenkommen sollen erst einmal nur unbedingt notwendige Gremien wie Schulausschuss, Feuerwehrausschuss und Wahlprüfungsausschuss. Ob im Dezember weitere Sitzungen möglich sind, hängt von der Entwicklung des Infektionsgeschehens ab.

Neu gebildet wurde jeweils ein eigener Ausschuss für Soziales und Wohnen, für Mobilität sowie für Bauen, Themen wie Neubauten oder Verkehrsangelegenheiten noch intensiver diskutiert werden können. Der Bedarf ist da, wie die Diskussionen um Wimmersberg, Vermarktung der Neanderhöhe, Neubau der Feuer- und Rettungswache sowie Schulzentrum Sandheide bewiesen haben.

Einstimmig vom neuen Rat beschlossen wurde der Auftrag an die Verwaltung, den Empfehlungen der Schulaufsicht zum Einsatz von mobilen Luftreinigern in Schulen gemäß das Notwendige zu veranlassen und eine Prüfung vorzunehmen. Jetzt sollen die Schulleitungen einbezogen, Erfahrungen aus anderen Städten sowie Expertenmeinungen eingeholt werden.

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