CDU-Spitzenkandidat Andreas Seidler will Bürgermeister werden

Wülfrath · Der Wülfrather tritt für die Christdemokraten an. Er will eine bersonders bürgernahe Politik machen, die Wilhelmstraße beleben und leerstehende Gewerbeflächen reaktivieren.

 Andreas Seidler möchte gerne ins Rathaus einziehen. Für die CDU tritt er als Bürgermeisterkandidat an.

Andreas Seidler möchte gerne ins Rathaus einziehen. Für die CDU tritt er als Bürgermeisterkandidat an.

Foto: Achim Blazy (abz)

Barney hat das Zeug dazu, bald der First Dog der Stadt zu sein. Der dreizehnjährige Labrador Retriever von Bürgermeisterkandidat Andreas Seidler ist – so sagt sein Herrchen – eine treue Eifeler Seele und „sehr menschenbezogen“. Dennoch wird der schwarze Barney nicht zum ersten Bürohund im Rathaus werden, denn Seidler weiß aus Erfahrung: „Nicht jeder mag Hunde. Und Barney ist auch froh, wenn er zu Hause seine Ruhe hat.“

Mit seiner Familie hat Seidler sich beraten, als die Parteifreunde von der CDU ihm die Chance zur Kandidatur boten. Immerhin würde die Amtsübernahme bedeuten, dass Seidler seine Versicherungsagentur in Mettmann nicht länger selbst betreiben könnte: „Doch wir haben echt nicht lange darüber nachgedenken müssen.“

Als Entschluss und Nominierung standen, fuhr Seidler mit seiner Frau und seinem Sohn, wie seit vielen Jahren, in den angestammten Ferienort nahe Salzburg. Doch in diesem Jahr wurde der Aufenthalt zum Arbeitsurlaub: „Ob es Vereine oder Organisationen sind – jeder möchte einen Videotalk machen oder schickt zwanzig Fragen zum Beantworten.“ Auch in den kommenden Wochen vor der Wahl, wird durch die Coronazeit der Dialog mit den Bürgern die routinierten Wege verlassen müssen, so Seidler: „Der Wahlkampf wird sehr anstrengend; anders anstrengend und sehr digital“.

Für die neue Internetseite und frische Auftritte bei den Sozialen Medien ist schon gesorgt. Den digitalen Schwung möchte Seidler aufnehmen und auch das Internetportal der Stadt übersichtlicher und informativer gestalten. An vielen Stellen mehr für die Stadt herauszuholen, dafür tritt Seidler an: „Es ist zu einem Teil Herzblut und zum anderen absolute Überzeugung für diese Stadt etwas machen zu können.“ Repräsentiert hat er seine Heimatgemeinde schon oft, als erster von zwei stellvertretenden Bürgermeistern bei Ehrengeburtstagen, Hochzeitsjubiläen oder Sprechstunden: „Wolfgang Preuß und ich haben das immer sehr kameradschaftlich gemacht.“

Als Vorbild gilt ihm die bürgernahe Praxis des ehemaligen Bürgermeisters Ulrich Eilebrecht, der in Stadtteilkonferenzen die Betroffen mit ihren Ideen zu Wort hat kommen lassen. Menschen, die Leserbriefe schreiben, sich engagieren oder hinten in den Ausschusssitzungen sitzen, möchte Seidler auf ihre Anregungen unbedingt Rückmeldung geben.

Die Wilhelmstraße ist einer dieser lokalen Lebenspunkte, deren Probleme er klar ansprechen möchte: „Dass wir die Fußgängerzone in der Länge überhaupt wiederbelebt bekommen, wird sehr schwer.“ Für übergreifende Ergebnisse möchte er mit den Eigentümern der Geschäftsräume ins Gespräch kommen und etwa den Wochenmarkt näher an den Heumarkt ziehen.

Bei größeren leerstehenden Gewerbeflächen, will Seidler hartnäckig die untätigen Inhaber zur Neunutzung drängen: „Ich muss denen so auf den Geist gehen, bis sie die Wülfrather Vorwahl auf ihrem Telefon nicht mehr sehen können und handeln.“

Für die Außengebiete stellt Seidler sich einen Kaufladenbus vor, der die Nahversorgung verbessern könnte. Überhaupt sieht er Ortsbindung – Seidler ist sowohl gebürtiger als auch Wahl-Wülfrather – als Stärke an: „Ich finde, man muss auch wissen, was hier in den Vereinen los ist; was die Bürger denken und am Wochenende in der Stadt präsent sein. Das kann ich, wenn ich von auswärts komme, immer mal machen, aber ich kann es nicht so, wie wenn ich hier wohne, lebe und meinen Mittelpunkt habe.“

Mit seinen Mitbewerbern um das  hohe Amt pflegte Seidler bislang ein gutes Verhältnis: „Wir möchten einen sauberen, fairen Wahlkampf an den Inhalten machen.“ Einen findigen Tipp hat Seidler noch für die Wähler, falls man sich schwertue, zwischen gleichguten Kandidaten zu entscheiden: „Es kann ja auch heißen: ,Ritsche und Seidler‘.“ Denn im Falle eines Sieges von Seidler, so hat der unabhängig antretende Rainer Ritsche durchblicken lassen, bliebe er als Kämmerer in Wülfrath.

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