Erkrath Klimaschutz fängt zuhause an

Erkrath · Der Unterfeldhauser Horst Feldmann gehört zu den wenigen, die eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach haben - und will anderen Mut machen, es auch zu tun.

 Das Wohnhaus der Feldmanns in Unterfeldhaus wird zu einem großen Teil mit selbst produziertem Strom betrieben (48 Prozent des Bedarfs).

Das Wohnhaus der Feldmanns in Unterfeldhaus wird zu einem großen Teil mit selbst produziertem Strom betrieben (48 Prozent des Bedarfs).

Foto: d. janicki

Horst Feldmann vom Bürgerverein Unterfeldhaus-aktiv beweist tagtäglich, dass man seinen eigenen Haushalt auch nachhaltig betreiben kann. 2005 hatte er sich dazu entschlossen, seinen Strom selber zu produzieren, und zwar mit einer Photovoltaikanlage auf seinem Einfamilienhaus. Da stellt sich natürlich die Frage: Warum selber aktiv werden und nicht, wie es die meisten Bürger tun, ganz bequem Strom, Gas und Wasser von den Stadtwerken beziehen?

Feldmann, der auch bei der Energiemesse im Bürgerhaus am vergangenen Wochenende zu diesem Thema informiert hat, begründet seine Eigeninitiative damit, dass er seinen "Beitrag zum Umweltschutz leisten und gleichzeitig auch etwas gegen den Klimawandel tun" möchte. Außerdem möchte er diese Investition als Kapitalanlage nutzen. Denn wenn man investieren möchte, bedeutet dies, Geld in die Hand zu nehmen: 13.000 Euro kostete die Anlage brutto. Eine ordentliche Summe, von der die Kreditbank für Wiederaufbau 1700 Euro als Förderung übernommen habe, berichtet Feldmann. Dennoch werden gerade umweltfreundliche Projekte zu einem sehr geringen Zinssatz in Form einer Finanzierung angeboten, wie in diesem Fall mit einem sehr niedrigen Zinssatz von 1,66 Prozent. Feldmann rechnet damit, dass er ab dem Jahr 2027 sogar Gewinne einfahren kann.

Aktuell produziert er mit seiner Anlage 48 Prozent seines Stroms selber, so dass er in diesem Bereich bereits Einsparungen hat. Seine Strategie ist es, zunächst einmal den selbst gewonnenen Strom zu verbrauchen. Sollte mehr produziert werden, als er und seine Familie benötigen, speist er den Strom in eine Batterie ein. Erst wenn die auch nichts mehr aufnehmen kann, kommt sein Strom dem Netz der Stadt zu Gute, womit ihm ein kleiner Nebenverdienst sicher ist.

Neben der Photovoltaikanlage, die für das Stromproduzieren zuständig ist, betreibt Feldmann aber auch noch Solarthermie auf seinem Dach. Dieses Anlage fängt Sonnenstrahlen auf und sorgt so für warmes Wasser im Haus. Die Wärme kann für bis zu drei Tage gespeichert werden, so Feldmann.

Die Stadtwerke Erkrath bezuschussen übrigens die Anschaffung einer solchen Anlage. Wenn es sich um einen Flachkollektor handelt werden 100 Euro pro Quadratmeter Brutto-Kollektorfläche gefördert. Bei einem Vakuum-Röhrenkollektor sogar 110 Euro pro Quadratmeter-Bruttofläche. Jedoch hat die Förderung einen Haken: Unabhängig davon, wie groß die Anlage tatsächlich ist, werden nur maximal zehn Quadratmeter Kollektorfläche gefördert. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.stadtwerke-erkrath.de.

(RP)
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