Erkrath/Mettmann/Wülfrath Kita-Streik: Städte erstatten Essensgeld

Erkrath/Mettmann/Wülfrath · In Erkrath und Mettmann wird die Verwaltung das Essensgeld ab dem ersten Streik-Tag zurückzahlen. Gebühren für die Kita werden den Eltern aber nur erstattet, wenn der Streik länger als zwei Wochen dauert.

 Der Kindergarten an der Falkenstraße in Erkrath bleibt in der nächsten Woche geschlossen. Von einem "flächendeckenden Streik" will die Stadt aber nicht sprechen.

Der Kindergarten an der Falkenstraße in Erkrath bleibt in der nächsten Woche geschlossen. Von einem "flächendeckenden Streik" will die Stadt aber nicht sprechen.

Foto: Achim Blazy

Bei der Stadt Erkrath werden derzeit die Notdienste während des andauernden Kita-Streiks organisiert. "Von einem flächendeckenden Streik sind wir aber weit entfernt", sagte Beigeordneter Ulrich Schwab-Bachmann.

Zum Wochenauftakt waren beispielsweise die städtischen Einrichtungen in Unterfeldhaus und Millrath-West geschlossen. Für nächste Woche haben die Einrichtungen Unterfeldhaus und Falkenstraße durchgängig für die ganze Woche Streiks angekündigt. Kita-Kräfte, die nicht streiken, werden derzeit dort eingesetzt, wo die Notdienstgruppen eröffnet werden. "Die betroffenen Eltern werden von den Einrichtungen direkt darüber informiert", sagte Ulrich Schwab-Bachmann.

Um den Eltern entgegenzukommen, hatten die Grünen in der Ratssitzung am Dienstag den Antrag gestellt, die von den Eltern zu leistenden Gebühren zu erstatten, sollte der Streik länger als zwei Wochen andauern. Ein Vorschlag mit dem sich auch die anderen Fraktionen anfreunden konnten. "Ab einer gewissen zeitlichen Grenze und wenn die Betreuung nicht nur Notfallpläne geleistet wird, können wir uns dieser Regelung anschließen", sagte Wolfgang Jöbges, Fraktionschef der CDU im Rat. Die Abstimmung war schließlich einstimmig.

Außerdem entschied der Rat auf Anregung der CDU, ab sofort das Essensgeld derjenigen Kinder, die derzeit aufgrund des Streiks nicht verpflegt werden, den Eltern zurückzuerstatten. "Das dürfte selbstverständlich sein", sagte Jöbges. Die Verwaltung muss nun vom ersten Streiktag an das Essensgeld zurückzahlen, denn laut Schwab-Bachmann wird das Geld immer einen Monat im voraus eingezogen. Aber auch bestellt. "Das können wir nicht einfach abbestellen, auch weil wir Verpflichtungen gegenüber dem Anlieferer haben", sagte Schwab-Bachmann. Das Geld jedoch werden die betroffenen Eltern dennoch zurückbekommen. Da derzeit noch kein Streik-Ende in Sicht ist, geht das Bewegungsangebot für Kinder von Mettmann-Sport in die zweite Runde. Auch in der kommenden Woche (von Montag bis Mittwoch) bietet der Verein Familien ein verlässliches Betreuungsangebot für ihre Kids von 4-6 Jahren durch qualifizierte Me-Sport Übungsleiter.

Die Betreuungszeiten reichen von 7.30 bis 14 Uhr. Der Vormittag beginnt mit einer Bewegungseinheit in der vereinseigenen Sporthalle, gefolgt von einem gesunden Frühstück. Die Örtlichkeit an der Neanderstrasse 16 bietet Spielmöglichkeiten drinnen (basteln, bauen, lesen) und draußen im Hof und auf dem Spielplatz. Die Anmeldung der Kinder kann ab sofort per Telefon (ME 976006) oder mail "mailto:pietschmann@me-sport.de" erfolgen.

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Eine Rückerstattung der Gebühren gibt es in Mettmann derzeit nicht. Es wird geprüft, ob eventuell eine Verrechnung mit den eingesparten Personalkosten möglich ist. Eine Rückzahlung des Essensgeld wird es aber auf jeden Fall geben.

In Wülfrath muss sich die Verwaltung keine Gedanken über Rückzahlungen machen. Der Grund: Lediglich Dienstag streikten einige Kita-Mitarbeiter, die beiden städischen Einrichtungen öffneten trotzdem: An der Wilhelmstraße alles wie gewohnt, in der Ellenbeek wurden Notgruppen gebildet. Alle Kinder konnten betreut werden und bekamen ihre Mittagsessen.

(RP)
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