Erkrath Kinder entdecken die Welt durch die Kameralinse

Erkrath · Beim Ferienspaß-Projekt des TSV-Hochdahl vergaßen die jungen Teilnehmer sogar ihr Handy.

 Beim Ferienspaß-Programm des TSV-Jugendzentrums gingen die Jugendlichen auf Foto-Safari.

Beim Ferienspaß-Programm des TSV-Jugendzentrums gingen die Jugendlichen auf Foto-Safari.

Foto: Garbriela Klosa/Ralf Buchholz

Der Ferienkurs „Fotografie“ des TSV Hochdahl hat zum Abschluss seiner Projektwoche die ART-fabrik an der Schlüterstraße besucht. Von Montag bis Freitag war die Gruppe in der Region herumgereist, immer auf der Suche nach den besten Motiven. Gabriela Klosa vom TSV-Jugendzentrum ist begeistert: „Die Kinder waren immer sehr interessiert bei der Sache. Diese Gruppe ist schon speziell“, lobt die Pädagogin. Als fachliche Beraterin im Bereich „Foto und Kunst“ war Rita Döhmer bereits zum zweiten Mal ehrenamtlich dabei. Wenn man sich einige der entstandenen Bilder zeigen lässt, erkennt man, dass die Kinder die künstlerische Fotografie innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht haben und halbe Profis geworden sind.

„Fotografie“ ist seit Jahren ein beliebtes Angebot innerhalb des Ferienspaß-Programms des TSV-Jugendzentrums. Den 13 teilnehmenden Mädchen und Jungen wurde einiges geboten. Am ersten Tag besuchten sie den Skulpturenpfad an der Düssel in Erkrath, dessen Initiator Ralf Buchholz von der NeanderartGroup sich die Zeit nahm, die Kinder herumzuführen. Buchholz erkannte das Potenzial der Nachwuchs-Fotografen und lud sie spontan zu einem weiteren Treffen in die ART-fabrik ein. Das verlassene Industrie-Gebäude soll in den nächsten Jahren einem modernen Wohngebiet weichen und wurde bis dahin der Künstlergruppe kostenlos für Ausstellungen zur Verfügung gestellt.

Doch bevor es ein Wiedersehen mit Ralf Buchholz gab, besuchte die Gruppe noch den Landschaftspark Nord in Duisburg, die Zeche Zollverein in Essen und das Schiffshebewerk Henrichenburg. Die Zeugnisse der frühen Industrialisierung boten unendliche viele Interessante Fotomotive für den, der ein Auge für‘s Detail hat. „Duisburg hat mir am besten gefallen, zusammen mit der Trump-Skulptur am Skulpturenpfad“, gibt Laura (10) zu Protokoll. Noch lieber habe sie Blumen fotografiert – „In Duisburg geht beides, das war ganz schön“. Vom Dach der Zeche Zollverein konnte man gut erkennen, wie grün das Ruhrgebiet inzwischen geworden ist. Dort war Can ganz in seinem Element: Der gebürtige Amerikaner ist großer Fan und weiß nicht nur, dass der Rhein-Herne-Kanal 46 Kilometer lang ist, sondern kann auch alle Städte des Ruhrgebiets nach ihrer Einwohnerzahl geordnet aufzählen.

Bei ihrer Ankunft in der ART-fabrik hatte Ralf Buchholz eine Überraschung für die Kinder: Er führte sie in das sonst unzugängliche Obergeschoss des Gebäudes, wo sie erneut auf Industrie-Fotosafari gehen konnten. Herunter hängende Kabel, Pfützen und offene Rohre, in die man hineinknipsen konnte, boten die „Lost Places“.

„Es war eine richtig schöne Zeit. Ich bin erstaunt, was die Kids schon für ein Auge haben“, sagt Buchholz. Und Gabriela Klosa resümiert: „Mich als Pädagogin freut es besonders, dass die Kinder ihre Smartphones aus der Hand gelegt und sich ganz auf das Beobachten durch die Linse eingelassen haben“. Das sei auch von erstaunten Passanten bemerkt worden.

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