Versammlung in Hochdahl Bürger sind gegen Flächen-Versiegelung

ERKRATH · Neuer Name, gleiches Konzept: Bürgermeister Christoph Schultz setzt seine „Stadtteilkonferenzen“ in diesem Jahr unter dem Titel „Erkrath im Dialog – Gespräch mit dem Bürgermeister“ fort. Jetzt war Auftakt in Hochdahl.

 Für Bürgermeister Christoph Schultz ist die Neuansiedlung von Gewerbe auf der Neanderhöhe optimal. Aber viele Erkrather wollen lieber eine „Stadt im Grünen“ als noch mehr betonierte Grundstücke.

Für Bürgermeister Christoph Schultz ist die Neuansiedlung von Gewerbe auf der Neanderhöhe optimal. Aber viele Erkrather wollen lieber eine „Stadt im Grünen“ als noch mehr betonierte Grundstücke.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Wie immer gab der Bürgermeister zunächst eine kurze Übersicht über die wichtigsten Baustellen in Erkrath und insbesondere in Hochdahl. „Die ,Soziale Stadt Sandheide' ist ein Thema und wird es noch lange bleiben", so Schultz. Inzwischen habe die Stadt das ehemalige „Aparam"-Gebäude an der Hildener Straße gekauft, um es mit 90-prozentiger Förderung vom Land zum Sozialzentrum umzubauen. Parallel habe mit Saskia Goebel die Quartiersmanagerin ihre Arbeit in der Sandheide aufgenommen, um die Integration voranzutreiben.

Stichwort "Integration": Es haben schon mehrere Versammlungen stattgefunden, um ein Integrationskonzept für Erkrath zu erarbeiten. „Viele Bürger haben sich beteiligt, nur so können wir eine breite Akzeptanz erreichen", sagte Christoph Schultz. Anders, als es im Bund dargestellt werde, seien Flüchtlinge in Erkrath kein Problem, sondern eine Bereicherung. Gleichwohl gebe es Baustellen: Die deutsche Sprache sei nicht für alle leicht zu erlernen und noch immer würden 330 Geflüchtete in Übergangswohnheimen leben. Bis zum 4. Oktober könne man sich auf der Website erkrath.de noch am Integrationskonzept beteiligen.

Die „ambitionierten Pläne“ der Stadtwerke zum Glasfaser-Ausbau könnten nicht ganz eingehalten werden, doch bis 2023 sollten alle privaten Haushalten angeschlossen sein.

Stichwort "Neubauprojekte": Von der Kita Hüttenstraße bis zum Großprojekt Wimmersberg ist alles in Bewegung. Für den Wimmersberg wie auch für Erkrath-Nord müssen nun neue Bebauungspläne für Wohnbebauung erlassen werden. An der Hüttenstraße soll im Mai 2020 eine neue viergruppige Kita eröffnet werden und auch für die Sandheider Straße seien die Pläne für eine weitere Kita schon sehr konkret. „Wir haben eine Unterversorgung im Ü3-Bereich, die mir große Sorgen macht" sagte der Bürgermeister.

Weit fortgeschritten sind die Pläne für das Feuerwehr-Gerätehaus an der Kreuzstraße, wo in diesem Monat mit den Erdarbeiten begonnen wurde. Dagegen dauere der Neubau der Haupt- und Rettungswache am Cleverfeld noch bis Anfang 2023. Die Kostenobergrenze ist derzeit auf 31,9 Millionen Euro festgesetzt.

Um das strukturelle Defizit im Haushalt anzugehen, müsse an vielen Stellschrauben gedreht werden, mahnt der Bürgermeister. Dazu gehören Einsparungen im Kleinen, moderate Steuererhöhungen und vor allem mehr Gewerbesteuereinnahmen. „Neues Gewerbe ist meiner Meinung nach idealerweise anzusiedeln auf der Neanderhöhe", sagte Schultz und vertritt damit die Position seiner CDU-Fraktion und der BmU. Die Grünen sind strikt dagegen und erst vor wenigen Tagen übergab eine Bürgerinitiative mehr als 1600 Unterschriften gegen die Bebauung der Neanderhöhe. Das Thema beherrschte auch die Diskussion im Bürgerhaus.

Die Flächenversiegelung nehme die Luft zum Atmen und verwässere das Konzept der „Stadt im Grünen", meinten mehrere Bürger. Auch Grünen-Ratsmitglied Peter Knitsch erklärte, man müsse zunächst die Leerstände in Unterfeldhaus beseitigen. „Unterfeldhaus ist aber kein Premium-Standort wie die Neanderhöhe und der Leerstand ist auch nicht so groß, wie immer behauptet wird", widersprach Schultz. Die Grünen hatte beantragt, eine Bürgerbefragung entscheiden zu lassen; wahrscheinlicher sei jedoch eine Bürgerversammlung und Entscheidung im Stadtrat.

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