Erkrath Chöre singen für den guten Zweck

ERKRATH · Mit den Erlösen der „SingPause“ unterstützen die Sänger der vier Chöre die musikalische Ausbildung an sechs Grundschulen. 200 Zuhörer kamen.

 Auch der Madrigalchor Millrath gehörte zu den vortragenden Chören und bot ausgefeilten Kunstgenuss.

Auch der Madrigalchor Millrath gehörte zu den vortragenden Chören und bot ausgefeilten Kunstgenuss.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Vier Hochdahler Chöre haben am Sonntag im Bürgerhaus ein Benefiz-Konzert zugunsten der „SingPause“ Erkrath gegeben. Schätzungsweise rund 200 Gäste kamen und spülten mit dem Geld, das sie für ihre Eintrittskarten zahlten, wertvolle finanzielle Mittel in die Kassen des Projektes. Durch die „SingPause“, die von den Hochdahler Chören getragen wird, erhalten rund 1000 Schüler an sechs Grundschulen eine musikalische Ausbildung „auf hohem Niveau“.

Den Auftakt machte der Madrigalchor Millrath 1945. Das besondere ist, dass der Madrigalchor kein reiner Frauen- oder Männerchor, sondern gemischt ist, auch alle Altersklassen vertreten sind. Der Madrigalchor hatte sich für eine Auswahl an frühlingshaften Liedern klassischer Komponisten entschieden. „Im Frühling“ von Wolfgang A. Mozart stimmte vor allem mit seinem Text, der das Erwachen des Lebens in der Natur beschreibt, auf den Frühling ein. Das folgende „Wir feiern ein Fest der Freude“ dürfte den meisten vor allem als Eurovisions-Hymne bekannt gewesen sein. „Ich denke, das war schon mal ein schwungvoller Auftakt“, sagte Sabine Schimke, Leiterin der „SingPause“, erfreut.

Die „SingPause“ unterscheidet sich vom Unterricht in Musikschulen vor allem dadurch, dass alle Grundschüler in den Genuss kommen, und nicht nur die, die von ihren Eltern geschickt werden. Die Ausbildung ist nämlich Teil des regulären Unterrichts und findet zwei mal wöchentlich für je 20 Minuten statt. Die Lehrer, die so genannten „Singleiter“, sind alles ausgebildete Musiker. Nur für sie werden die Einnahmen der Initiative verwendet, alle Arbeit im Hintergrund findet ehrenamtlich statt. Bei der „SingPause“ geht es außerdem um sozialen Zusammenhalt. Ein respektvolles Miteinander ist zentraler Bestandteil der Idee und bringt den Kindern mehr fürs Leben, als so manche Mathestunde. „Und Singen ist heute ja auch nicht mehr so selbstverständlich“, sagt Sabine Schimke, die das Konzert moderierte.

Aber nicht nur die erwachsenen Chöre, auch die jungen Teilnehmer der „SingPause“ wollten am Sonntag natürlich zeigen, was sie gelernt hatten. In diesem Fall waren es die vierten Klassen der GGS Millrath, die mit ihrem Auftritt beim Frühlingskonzert ihre vier Jahre „SingPause“ abschlossen.

Die Kinder durften ihre Lieder selbst aussuchen und hatten sich für „Dracula Rock“ von Fredrik Vahle und „Wenn die Turmuhr“ entschieden. „Die Kinder wollten mal was Gruseliges“, kommentierte Sabine Schimke. Später, zum Abschluss, gab es auch noch ein Wiederhören mit „Pippi Langstrumpf“, doch zuerst ein Experiment: Alle vier Chöre zusammen versuchten sich an einem „Quodlibet“. Dabei stimmen die Gruppen zunächst nacheinander verschiedene Lieder an, um schließlich alle gleichzeitig „gegeneinander“ zu singen.

Obwohl das nicht geprobt werden konnte, ließ sich das Ergebnis gut hören. Schließlich begab sich der Frauenchor Hochdahl 1942 auf eine Reise in die Welt der Märchen, nicht ohne mit „Altes Fieber“ von den Toten Hosen wieder in die Neuzeit zurückzukehren. Es gab langen, wohlwollenden Applaus.

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