Erkrath Gestaltungssatzung gegen versiegelte Gärten

Erkrath · Immer mehr Vorgärten sind planiert. Die Grünen in Erkrath regen an, stärkeren Einfluss zu nehmen.

 Pflegeleicht müssen moderne Vorgärten sein. Für Insekten und Vögel bieten sie jedoch keinen Lebensraum mehr.   RP-Foto:   Stephan Köhlen

Pflegeleicht müssen moderne Vorgärten sein. Für Insekten und Vögel bieten sie jedoch keinen Lebensraum mehr. RP-Foto: Stephan Köhlen

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(arue) Auch die Grünen in Erkrath sehen in der immer größeren Zahl versiegelter Vorgärten ein Problem. Das sagt Peter Knitsch vom Ortsverband Erkrath auf Nachfrage unserer Redaktion. „Dieser Problematik ist bislang nach unserer Einschätzung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden“, findet Knitsch. Die Planungen der Stadt zum Hochwasserrisikomanagement würden sich bislang im Wesentlichen mit den Überschwemmungsgefahren durch die Düssel befassen. „Diese werden durch die zunehmende Bodenversiegelung zwar auch erheblich gesteigert; zusätzlich kommt es aber auch in gewässerfernen Stadtteilen zu Überschwemmungsrisiken, da die Kanäle bei Starkregen-Ereignissen zunehmend überfordert sind und das Regenwasser nicht mehr aufnehmen können“, weiß Knitsch.

Immer häufiger lassen Hausbesitzer ihre Vorgärten versiegeln, weil sie so pflegeleichter sind. Der Nachteil: Insekten und Vögel finden keine Refugien mehr, zudem bieten die Gärten bei starken Regenfällen keine Versickerungsmöglichkeiten. Immer häufiger sind versiegelte Gärten, so wie jüngst in Haan, auch ein Thema für Politik und Stadtverwaltung.

Nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen sollte in künftig zu erstellenden Bebauungsplänen – wie zum Beispiel dem beim demnächst anstehenden Bebauungsplan Wimmersberg – die Versiegelung von Vorgärten ausgeschlossen werden. „Darüber hinaus ist zu prüfen, ob für bereits vorhandene Baugebiete eine Regelung über eine Gestaltungssatzung getroffen werden kann und ob dies sinnvoll ist“, regt Knitsch an. Um Bürger zu einem umweltgerechten Verhalten zu motivieren, könnte die Stadt eine Broschüre wie kürzlich zum Insektenschutz erstellen „und an alle Haushalte mit Hausgrundstücken und die Wohnungsbaugesellschaften verteilen“, regt Knitsch an. Darüber hinaus könnte die Stadt auch ein Beratungsangebot ins Leben rufen.

(arue)
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