Erkrath Feuertrunkene Musik in Pastors Garten

Erkrath · Stets wenn Pfarrer Günter Ernst zum Musikgenuss in seinen Wundergarten lädt, erreicht die Sommerzeit ihren Zenit. Den Monstersturm Ela überstand dort selbst die zickigste Zierpflanze unbeschadet, hatte ihr guter Gärtner sie doch vorsorgend festgebunden. Wegen überbordenden Interesses drohte der Hain nun von Hörlustigen gestürmt zu werden. Zu vergangenen Geheimtippzeiten nahm Ernst die verschworenen Gartenzaungäste höchstpersönlich in Empfang.

 Im Garten von Pastor Ernst war kaum noch ein freier Platz zu ergattern.

Im Garten von Pastor Ernst war kaum noch ein freier Platz zu ergattern.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Diesmal musste sich der Gastgeber entschuldigen lassen; weilte er doch noch zu einer Messe in Unterbach. Nebst den zahlenstarken hausmusikalischen Akteuren an Block- sowie Querflöten, Trompeten, Keyboard, Gitarre waren der vielstimmiger Chor 'Praise Time' nebst Publikum im Alter von sechs bis hundert Jahren zur Gartenparty am fachwerkprächtigen Pfarrhaus gepilgert.

Wie Streicher im Orchestergraben stimmten sich die jungen Flötenspieler mit wildem Probendurcheinander ein. Fast schon ein eigenes Programmbuch stellte der dreiseitige Liedzettel dar. Das erste Lied "Kein schöner Land" zeigt, dass es unter offenem Himmel keinen geschönten Hall gibt und alle Tone echt wie das Windrascheln einer Silberesche klingen. Bei den Liedern "Welche Farbe hat die Welt" und "Wir sind die Musikanten" spielten alle recht kleinen und schon größeren Kinder vierstimmig mit und legten eine vom Mut getragene Premiere hin.

Es folgten zwei höfisch galante Gavotten interpretiert von Laura, Paulina, Nina, Mila und Finan. Akkordeonistin Annika glaubte zwar nach ihrem Vortrag von 'When the Saints' sich im Ton verhauen zu haben, doch den Zuhörer hinterließ ihr beherrschter Instrumentenklang beste Seemannslaune, nur getrumpft vom feuertrunkenen Hochgefühl der 'Ode an die Freude'.

Pastor Günter Ernsts Garten an der Kirchstraße 7 ist noch zur Aktion Offenen Gartenpforte zu besichtigen. Die Termine zum Vormerken: am Samstag, 12. Juli, von 14 bis 17 Uhr und Sonntag, 13. Juli, von 12 bis 17 Uhr.

(RP)
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