Erkrath Fairtrade in Erkrath kommt voran

Erkrath · Stadt ist auf dem Weg zum Zertifikat. Fairtrade-Produkte sollen unter anderem in Erkrather Geschäften und Gastronomiebetrieben sowie in Schulen, Vereinen und Kirchen angeboten werden.

 Margot Stock (l.) kauft gerne bei Hildegard Wille im Eine-Welt-Laden im Haus der Kirchen in Hochdahl ein.

Margot Stock (l.) kauft gerne bei Hildegard Wille im Eine-Welt-Laden im Haus der Kirchen in Hochdahl ein.

Foto: D. Janicki

Fair gehandelter Kaffee und fair gehandelte Schokolade schmecken nicht nur gut, sie machen auch ein gutes Gefühl. Denn mit dem Kauf dieser Produkte unterstützt der Kunde die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Entwicklungsländern.

Nun bemüht sich auch Erkrath auf Anregung der Grünen um das Fair-Trade-Siegel, das der Verein "Trans Fair e.V." verleiht. In diesem Monat hat Erkrath den ersten Schritt getan und eine Gruppe gegründet, in der zwölf Ehrenamtler die nächsten Schritte auf dem Weg zum Zertifikat festlegen.

Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass in Erkrather Geschäften und Gastronomiebetrieben Fair-Trade-Produkte angeboten werden. In Schulen, Vereinen und Kirchen wird ebenso fair gehandelter Kaffee oder Kakao angeboten, zudem werden entsprechende Bildungsangebote gemacht. Vor allem wird es auch im Rathaus nur noch fair gehandelten Kaffee geben.

Im Kreis Mettmann ist bislang nur Monheim Fair-Trade-Stadt. Auch Düsseldorf ist Fair-Trade-Stadt. Der Antrag der Bündnisgrünen soll dazu beitragen, auch in Erkrath das ehrenamtliche Engagement von Eine-Welt-Initiativen, mehreren Schulen und anderen Organisationen zu würdigen und zu unterstützen, so die Grünen. Ziel ist es, dass mehr Produkte aus dem fairen Handel im Einzelhandel und in der Gastronomie auf freiwilliger Basis angeboten werden. Aber nur wenn sich die Bürger einer Kommune gemeinsam auf den Weg machen, um alle Vorgaben für das Gütesiegel zu erfüllen, kann das auch gelingen.

In der gut besuchten Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus Hochdahl hatte sich bereits im September eine sogenannte "Steuerungsgruppe" gebildet. Diese hat jetzt ihre Arbeit aufgenommen, und zum ersten Treffen konnte Beigeordneter Ulrich Schwab-Bachmann zwölf ehrenamtlich Aktive aus den unterschiedlichsten Institutionen im Rathaus begrüßen.

Als Vorsitzender der Gruppe wurde Andreas Kuchenbecker einstimmig gewählt. Er ist auch Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Soziales, in dem der Prozess "Erkrath wird Fairtrade-Stadt" weiter behandelt wird. Seine Aufgabe wird in erster Linie die Moderation sein, die weiteren Schritte zur Erlangung des Titels zu erarbeiten und einvernehmlich festzulegen.

Zunächst stehen eine Bestandsaufnahme und der Kontakt zu infrage kommenden Geschäften, Schulen und Vereinen sowie die Erstellung einer eigenen Homepage an. In der Steuerungsgruppe sind außerdem aktiv: Ute Bartz und Andrea Stracke-Knitsch von der Grund-schule Erkrath, Ingrid Fehrenbacher von der Ökumenischen Initiative für die Eine Welt Erkrath e.V., Hartmut Gebhardt als (Noch-)Seniorenratsvorsitzender, Marleen Buschmann, Barbara Geiss-Kuchenbecker und Monika Neumetzler als Ratsmitglieder bzw. als ehemaliges Ratsmitglied, Regina Inger von der katholischen Kirchengemeinde, Volker Rapp der Künstlergruppe Prima Neanderthal, Susanne Reichel-Schlüter als Privatperson und Renate Späth vom Eine Welt Laden Hochdahl.

Die Fairtrade-Town-Bewegung ist ein internationales Projekt, das von dem Verein "Trans Fair e.V." getragen wird, und an dem sich aktuell rund 1500 Städte in 24 Ländern beteiligen - gut 250 davon in Deutschland.

Fairtrade-Städte fördern gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich für den Fairen Handel in ihrer Heimat stark machen. Und das nicht ohne Grund, denn das Thema liegt im Trend: In Deutschland wächst zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort