Erkrath Erkraths mörderisch düstere Seiten

Erkrath · Stephan Peters neuestes Buch heißt "Der Würger von Erkrath" und besteht aus fünf Geschichten. Sie alle spielen in Erkrath und Umgebung. Dort haust unter den Walmdächern auch schon mal das Böse.

 Hobbyautor Stephan Peters mag es diesmal gruselig. Mit seinen Geschichten mit dem Titel "Der Würger von Erkrath" geht er nach der Premiere im Kurhaus damit nun auf Lesetour.

Hobbyautor Stephan Peters mag es diesmal gruselig. Mit seinen Geschichten mit dem Titel "Der Würger von Erkrath" geht er nach der Premiere im Kurhaus damit nun auf Lesetour.

Foto: dietrich janicki

Er schreibt wohl die gruseligsten Geschichten, die sich derzeit über die Stadt erzählen lassen. Und wie es sich für einen Autoren dieses Genres gehört, steckt der Schrecken im unvermuteten, weil durch den Alltag vertrauten Detail. "Der Würger von Erkrath" hat Stephan Peters sein aktuelles Buch genannt. Im Fokus stehen die düsteren Seiten.

"Alle fünf Storys spielen in Erkrath und Umgebung", erzählt der 66-Jährige. Bevorzugt spaziert der Gerresheimer hier umher, den "hohen Erholungswert" lobt er und schwärmt von der "grün blühenden Landschaft". Die aber von ihrer malerischen Schönheit verliert, wenn á la Stephen King im Kelch jeder Blume nicht länger nur süß duftender Nektar, sondern tödliches Gift steckt. Die Kirche zum Beispiel und andere alte Häuser mit Walmdächern inspirierten den Hobby-Autoren. "Wieso sollen darunter nicht mal die Bösen hausen?", fragt er rhetorisch. Und zeigt mit der Geschichte "Die Insel der Furcht" wie sich das liest.

Auch die titelgebende Erzählung beginnt ganz harmlos. Als Liebesgeschichte. Dann aber erwürgt der Mann seine Frau im Neandertal. In "Die Brücke", die in der Nähe des Bavier-Parks spielt, geht es um eine "unangenehm aktuelle Frage", nämlich warum Menschen sich das Leben nehmen. "Als ich 'Die Brücke' schrieb, war an die Flugzeugkatastrophe ja nicht zu denken", sagt Stephan Peters. Er ist ein "fauler Autor", sagt er über sich selbst, für die Recherche und das Schreiben des "Würgers" hat er gute 1,5 Jahre gebraucht. Früher im öffentlichen Dienst berufstätig, ist er inzwischen Pensionär. "Müsste ich vom Schreiben leben, wäre ich längst verhungert", nur fünf Prozent der Autoren könnten von diesem Job existieren. Zum ersten Mal hat sich der Mann, der gerne Biografien liest und ein "Riesenfan von Thomas Mann ist", an das Verfassen von Krimis gewagt. Seine anderen Bücher, dazu zählen drei Romane sowie verschiedene Bände mit gesammelten Kurzgeschichte, sind anderen Genres zuzuordnen. "Die Hexe von Gerresheim" ist eher mystisch, "die innere Mystik verbindet alle Religionen miteinander, das ist interessant". Eigentlich behauptet er von sich, "mit zunehmendem Alter immer lockerer und heiterer" zu werden. Nun den Versuch zu unternehmen, mit Thriller-artigem in die Fußspuren Stephan Kings zu treten, ist auch ein bisschen die Schuld seines Kumpels Ralf Buchholz. "Wir sind eng befreundet und nachdem er die ersten Grusel-Stories über Erkrath geschrieben hat, habe ich nachgezogen."

Nach der Buchpremiere im Kurhaus an der Bahnstraße geht der schreibende Pensionär nun auf Lesetour. "Eigentlich habe ich nichts mehr zu erzählen. Es ist alles gesagt", schränkt er weitere Buchideen ein. Weil er aber ein Mensch ist, der "grundsätzlich unbedarft durch die Gegend läuft" und dabei "immer offen für Neues" ist, könnte es natürlich doch passieren, dass ihm bei dem einen oder anderen Spaziergang wiedermal etwas vor die Füße fällt, dass in Buchform endet.

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