Einrichtung in Trills wird in diesem Jahr 25 Jahre alt Erkrather Hospiz-Pioniere hatten es nicht leicht

Erkrath · Bei einer Teestunde erinnerten sie zum Beispiel an den Widerstand aus der Bevölkerung gegen ihre Standort-Pläne. Heute genießt die Einrichtung hohes Ansehen.

 Spatenstich: Foto aus der Gründerzeit des Trillser Hospizes.

Spatenstich: Foto aus der Gründerzeit des Trillser Hospizes.

Foto: Hospiz

(RP) Seinen 25. Geburtstag im Mai dieses Jahres hat das Trillser Franziskus-Hospiz nun schon einmal zum Anlass genommen, um an die Ursprünge der Hospiz-Bewegung zu erinnern. „Wie alles begann, damals in Erkrath“ war Titel einer gut besuchten Teestunde in der Heilig-Geist-Kirche.

Zum Auftakt las Hospizleiterin Silke Kirchmann den Text der ersten Urkunde der Grundsteinlegung  vom 29.11.1988 vor: „Beim Sterben nicht allein sein – das ist der Wunsch der meisten von uns. Den Tod enttabuisieren und mit dem eigenen und des anderen Sterben leben lernen.“  Um ein würdevolles Leben bis zuletzt, darum gehe es damals wie heute. 1988 trafen sich erstmals über 100 hospizbewegte Menschen in Erkrath, von denen 31 Jahre später  nun einige an den Gründungsort in die Brechtstraße zurückgekehrt waren.

Es wurde ein sehr bewegender Abend mit Männern und Frauen aus der Pioniergeneration der Hospizbewegung: Pfarrer Gerd Verhoeven, sein evangelischer Pfarr-Kollege Lutz Martini, Hospiz-Koordinatorin Christiane Dommach, SAPV-Mitarbeiter Eduard Jusinski sowie Sabine Jachmann von der katholischen Kirchengemeinde und Gesundheitsökonom Rochus Allert äußerten sich zu vielen spannenden Themen: Wie kam die Hospiz-Idee in Erkrath auf? Was hat die Pioniere beflügelt? Welche Probleme gab es?

Gerd Verhoeven verwies auf die Vorbildrolle und den Mut der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, gemeinsam mit den beiden Erkrather Kirchengemeinden den ungesicherten Weg in die Hospizarbeit zu wagen. Anekdotenreich berichtete Verhoeven vom teilweise vehementen Gegenwind, dem die Hospizpioniere damals in der Erkrather Bevölkerung bei der Suche nach einem geeigneten Standort ausgesetzt waren. Pfarrer Lutz Martini unterstrich die gute Zusammenarbeit mit Seelsorger Ralf Jachmann und dessen besondere Verdienste, die Hospizidee in Erkrath zu verbreiten. Sabine Jachmann erzählte aus den Pioniertagen ihres (inzwischen verstorbenen) Mannes und erinnerte auch an die mitunter entbehrungsreiche Seite der Aufbauarbeit. Eduard Jusinski und Christiane Dommach gaben als „Pioniere im Stationären Hospiz“ ihrer Dankbarkeit Ausdruck, damals ihrer Berufung gefolgt zu sein, als im Mai 1995 das Hospiz seine Pforten öffnete.

Es ging auch um die Gegenwart: „Heute geht es vor allem darum, den Hospizgedanken weiter in die Gesellschaft zu tragen, besonders die hospizliche Haltung, unabhängig von einem bestimmten Ort. Es gibt noch sehr viel zu tun,  so lange 80 Prozent aller deutschen Krankenhäuser nicht über eine Palliativstation verfügen,“ betonte Gesundheitsökonom Rochus Allert, der erste Geschäftsführer im Hospiz.

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