Gute Idee So klappt das gemeinsame Gärtnern

ERKRATH · Die Erkratherin Dorit Meier möchte Besitzer großer Gärten, die Unterstützung brauchen, von der Idee des Co-Gardening überzeugen.

 „Hortus Caelestis“ wird das naturbelassene Gartenkleinod von Dorit Meier in Bruchhausen genannt.

„Hortus Caelestis“ wird das naturbelassene Gartenkleinod von Dorit Meier in Bruchhausen genannt.

Foto: Köhlen Stephan (teph)

Viele Spaziergänger und Fahrradfahrer kennen und nutzen ihn seit Jahren, den roten Bücherschrank am Gartenzaun des Grundstücks Nummer 25 in der Bruchhauser Straße zum Abgeben und Herausnehmen von Büchern aller Art. Dass sich hinter dem selbstgebauten und mit geschnitzten Tier- und anderen Figuren verzierten Holzzaun ein weiteres Projekt zu einem sozialen Miteinander verbirgt, wissen bisher nur wenige.

„Wir möchten andere Besitzer großer Gärten oder auch diejenigen, die es aus Gesundheits- oder Altergründen nicht mehr schaffen, ihre Grundstück zu bewirtschaften, von unserer Idee des Co Gardening überzeugen”, erzählt Dorit Meier, der es wichtig ist, diese Idee mit anderen Menschen zu teilen. Gemeinsam mit ihrem Mann, Ulrich Heine, und aktuell zwei Hunden und zwei Katzen, die alle aus dem Tierschutz stammen, ist sie vor fast 40 Jahren in das ehemalige Haus ihrer Großeltern gezogen.

„Mit meiner Mutter sind sie als Aussiedler aus Pommern gekommen und konnten 1957 dieses Haus an der Bruchhauser Straße beziehen, das wie alle hier und auch die am Nelkenweg riesige Hinterland-Grundstücke haben. Die Bewohner sollten sich selbst versorgen können”, erzählt die 57-jährige gelernte Gärtnerin, die 17 Jahre lang an den Wochenenden einen Blumenstand in Unterfeldhaus am Sportplatz betrieben hat. In dem rund 2.300 Quadratmeter großen Garten verbrachte sie ihre Kindheit und hatte sogar ein Pony dort. Ihr Großvater hielt Schweine und Hühner, ihr Vater dort seine geliebten Brieftauben.

Der Taubenschlag steht noch, allerdings ohne gefiederte Bewohner. „Einige Jahre haben wir drei Schafe hier gehabt, um das Gras kurz zu halten”, erzählt ihr Mann und schmunzelt: „Ihnen haben aber die Hecken und die Bäume drum herum besser geschmeckt.” Nun leben die Drei glücklich mit anderen Artgenossen im Naturschutzzentrum Bruchhausen. Dafür beziehen demnächst acht Brahma-Hennen und ein Hahn den frisch renovierten Hühnerstall.

„Wir haben uns für diese große Rasse entschieden, damit wir sie auch gut in unserem weitläufigen Garten wieder finden”, erzählt die begeisterte Hobby-Gärtnerin von ihrem neusten Projekt, für das sie auch ihre Nichte begeistern konnte. In den beiden Gewächshäusern, die am Zaun zum Nachbargrundstück stehen, zieht seit drei Jahren ihre Co-Gardening-Partnerin Juliane, erst noch mit den zwei Kindern, die aber nun im Teenager-Alter und mehr anderweitig interessiert sind, diverse Pflanzen vor, auch die des Ehepaars.

„Sie hat sich auf unseren Aushang am Bücherschrank gemeldet, mit dem wir Mitgärtner gesucht haben”, so Meier. Die Gartengemeinschaft würde sich noch eine Hobby-Imkerin oder einen Hobby-Imker im Team wünschen. Denn fleißige Helfer zum Bestäuben der vielen Pflanzen, Bäume und Sträucher fänden alle Beteiligten super für ihr Gartenparadies in Bruchhausen.

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