Erkrath Erkrather wollen mit ihrer Stadt hoch hinaus

Erkrath · Am Samstag steigt der vierte Bürgeraktionstag in allen Stadtteilen. Die Stadt soll sauberer und interessanter werden.

 Beim Bürgeraktionstag 2013 erlaubte ein Hubwagen eine weite Sicht. Auch "Neandertaler" Willi Schaefer war interessiert.

Beim Bürgeraktionstag 2013 erlaubte ein Hubwagen eine weite Sicht. Auch "Neandertaler" Willi Schaefer war interessiert.

Foto: Dietrich Janicki

Der "Dreck-weg-Tag" ist seit Jahren bundesweit als kommunaler Frühjahrsputz etabliert. Erkrath geht einen Schritt weiter: Statt "nur" Müll aufzusammeln und Blumen zu pflanzen, darf man am "Bürgeraktionstag" durchaus kreativ werden, um die Stadt aufzuwerten. Der Bürgeraktionstag, der vor drei Jahren von Udo Kampschulte und Bernd Hermann ins Leben gerufen wurde, steht daher diesmal unter dem Motto "Visionen haben - Visionen umsetzen".

Eine der Visionen: Einen Aussichtsturm zu bauen, von dem aus man die "steilste Eisenbahn-Hauptstrecke Europas bis 1981" zwischen Hochdahl und Erkrath überblicken kann. Um die Wirkung zu testen, wird am Samstag ein Kran an der Bergischen Allee aufgebaut, der interessierte Bürger auf 30 Meter Höhe hievt.

Ebenfalls eine interessante Idee hatte Bernhard Osterwind von der Wählergemeinschaft BmU. Statt graffitiverschmierte Abfallbehälter teuer zu reinigen oder auszutauschen, werden sie mit Folie beklebt. Die ließe sich nicht nur leicht erneuern, sondern würde die Mülleimer — entsprechend farbig bedruckt — fast zu einem Blickfang machen. Die ersten 50 Abfallbehälter sollen am Bürgeraktionstag im Bereich Hochdahler Markt beklebt werden. Die Maßnahme wurde von Wolfgang Cüppers und Hans-Peter Müller vorbereitet.

Cüppers ist Vorsitzender der IG Erkrath, auch sein Verein beteiligt sich am Stadtaufwertungstag, indem er mit den Kindern der nahen Tagesstätte einen Straßenbaum auf der Georg-Büchner-Straße pflanzt; die Firma Oiltech bezahlt den Baum und stellt ihr Firmengelände für ein anschließendes Kinderfest zur Verfügung. Mit Unterstützung der Tagesmütter Erkrath und der Karnevalsgesellschaft "Die letzten Hänger" wird für den guten Zweck gegrillt, gegessen und getrunken.

Neben diesen "größeren" Maßnahmen sind auch die Erkrather Bürger eingeladen, sich am Aktionstag zu beteiligen. Ob man Müll von Mittelstreifen sammelt, die Fußwege im Wohngebiet fegt oder den Kindern an der Georg-Büchner-Straße Schaufel und Spaten vorbeibringt, jeder kann einen Beitrag leisten.

So wie Peter Urban. Das SPD-Ratsmitglied hatte 2013 bei einer Parkplatzsäuberung mitgewirkt. Jetzt will er auf der Sandheider Straße Blumen pflanzen. Auch der CDU-Ortsverband gärtnert: Zwei Apfelbäumchen am Kindergarten Gretenberg sollen es werden, dazu Blumen im Umfeld der S-Bahnhöfe Millrath und Hochdahl, wo man bei der Gelegenheit gleich ein bisschen durchputzen wird. Auch das Gymnasium Hochdahl hat angekündigt, einen Baum pflanzen zu wollen. Der Ortsverband der Grünen informiert am Hochdahler Markt und auf der Bahnstraße über Fair-Trade-Produkte.

Erkrather Vereine haben sich einiges einfallen lassen. Der ADFC etwa lädt für Samstag, 13.30 Uhr zu einer Art "Kunst-Radtour" ein. Auf den Spuren des Graffiti-Wettbewerbs 2013 werden künstlerisch gestaltete Trafohäuschen angefahren, wobei Mitinitiator Wolfgang Sendermann Erläuterungen gibt. Treffpunkt: das Gelände der Firma Oiltech.

Künstler Ralf Buchholz, Mitglied der Neanderartgroup, setzt seine Vision um, die Stadt um eine Skulptur zu bereichern, die Erkraths Bedeutung als "Tor zum Neandertal" hervorhebt. Nun ist es soweit: Am Bürgeraktionstag enthüllt er das Denkmal, an dem auch Simone Löchte und Juan Wiza mitgewirkt haben, unter der Autobahnbrücke an der Mettmanner Straße.

Keine größere Maßnahme kommt ohne Konzeption, Planung, Ausführung und Kontrolle aus. Deshalb wird der Bürgeraktionstag ab 18 Uhr mit einer Präsentation aller Aktionen abgeschlossen, die wieder auf dem Gelände der Firma Oiltech in Unterfeldhaus stattfindet.

(RP)
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