Erkrath BmU meldet Bedenken gegen Baugruppen-Pläne an

Erkrath · Überrascht zeigt sich die BmU-Fraktion von dem von der Stadt vorgelegten Grundsatzbeschluss für das Bürger-Bauprojekt an der Schmiedestraße (RP berichtete), über den die Politik am heutigen Dienstag im Planungsausschuss (ab 17 in der Stadthalle) entscheiden soll.

 Bernhard Osterwind ist Fraktionschef der Wählervereinigung BmU.

Bernhard Osterwind ist Fraktionschef der Wählervereinigung BmU.

Foto: DJ

(hup) Demnach soll der Bürger-Baugruppe Dependance Erkrath ein Grundstücke nahe der alten Realschule Schmiedestraße in Erbpacht zur Bebauung überlassen werden, weil die Gruppe ihre ursprünglichen Umbaupläne für die Realschule – derzeit und noch für mehrere Jahre Übergangsstandort der abgebrannten Grundschule Sandheide – nun nicht verwirklichen kann.

Die Vorlage entspreche nicht der bisherigen Linie der CDU, sagt Fraktionschef Bernhard Osterwind. „Wir hätten erwartet, dass vor einem richtungsgebenden Grundlagenbeschluss auch die bereits vorliegenden planerischen Erkenntnisse aus den Verfahren ab 2008 sowie die aktuelleren Erkenntnisse vorgelegt werden. Die Bürgerschaft wurde bereits damals an Workshops in einem qualifizierten Verfahren beteiligt mit dem Ergebnis, dass zumindest auf einen Teil der Bebauung der Hasenwiese verzichtet wird“, so Osterwind. Seine Fraktion habe sich mit der städtebaulichen Situation und der zukünftigen Entwicklung bei Gemeinbedarfsflächen beschäftigt. Der Städtbebau erfahre gerade den Paradigmenwechsel, Grünzonen in der Stadt als Element der Klimaanpassung zu stärken statt zu schwächen. Diese Debatte zeige, dass die beschlossene Evaluation des Stadtentwicklungskonzeptes überfällig sei.

„Wir sehen, dass die Region von der zweithöchsten thermischen Belastung als Wärmeinsel eingestuft ist. Die Grünstruktur durchbricht die Fläche. Eine zusätzliche Bebauung würde sie deutlich schwächen. Wenn überhaupt, dann wäre ein abwägendes Bebauungsplanverfahren angezeigt und nicht ein beschleunigtes Verfahren“, erklärt Osterwind.

Bereits jetzt hätten sich kritische Stimmen aus der Bürgerschaft gemeldet, so dass auch bei der Datenerhebung und der Bürgerbeteiligung nicht gespart werden solle. „Dass keine Verwaltungskapazitäten vorlagen, über ein Jahr lang, den Ratsbeschluss umzusetzen, der Baugruppe die (aus damaliger Sicht der Verwaltung als Abrissobjekt bezeichnete) Schule vertraglich zu übertragen, nun aber trotz der Maßnahmen Wimmersberg und Erkrath-Nord Verwaltungskapazitäten bei Neuversiegelungen sofort bereitstehen, zeigt eine so von uns nicht geteilte politische Ausrichtung der Verwaltung“, sagt Osterwind.

Die nicht unerhebliche Sozialfunktion der Liegewiese nördlich des Spielplatzes, insbesondere für die Bewohner der hochgeschossigen Mietobjekte an der Dörpfeldstraße, aber auch der anderen Bereiche würde ersatzlos entfallen. Die BmU empfiehlt daher, den Grundsatzbeschluss nicht zu fassen, sondern „die freien Kapazitäten auf die Neuauflage des Stadtentwicklungskonzeptes mit dem sich aufdrängenden Problemfeld Klimaschutz und Klimaanpassung zu verwenden“. Wenn sich dann die Bebaubarkeit dieses Bereiches ergebe, könne man darüber, oder über die Bebauung eines kleineren Teiles, neu nachdenken. 

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