Stadthalle Schüler machen Theater gegen Mobbing

ERKRATH · (tpp) „Kinder können grausam sein“ – ein altes Sprichwort, das die vielzitierte Unschuld von Menschen unter 14 Jahre in Frage stellt. Wahrscheinlich hat jeder in seiner Schulzeit Ausgrenzung, Hänseleien oder andere Abneigungsbekundungen erlebt – ob als Opfer, Täter oder Beobachter.

 Für die Darbietung der Mädchen und Jungen des Gymnasiums am Neandertal gab es von den rund 200 Zuschauern viel Applaus.

Für die Darbietung der Mädchen und Jungen des Gymnasiums am Neandertal gab es von den rund 200 Zuschauern viel Applaus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Früher sprach man von „fertigmachen“, später wurde mit „Mobbing“ ein Fachbegriff gefunden, der sich auch bei Erwachsenen anwenden lässt.  Der Theaterworkshop des Gymnasiums am Neandertal hat sich des Themas angenommen und ein musikalisches Theaterstück einstudiert.

„Die Geschichte ist frei von den Schülern improvisiert und erfunden worden“, erläutert Lehrerin Maren Hütter. Jetzt ist das Stück mit dem Namen „In and Out“ in der Stadthalle an der Neanderstraße uraufgeführt worden. Viele Mitschüler, Freunde, Eltern und Lehrer – insgesamt gut 200 Zuschauer – verfolgten die Darbietung. Im Applaus schwang auch der Stolz auf die eigenen Kinder und Freunde mit, und besonders die Gesangseinlagen wurden stürmisch bejubelt. Als thematische Ergänzung wurde die „fiftyfifty“-Ausstellung „Karikaturen gegen rechts“ im Foyer der Stadthalle mit einbezogen.

In dem Musiktheaterstück ging es um Lukas (Robin Sachs), der neu in der Stadt ist. Als er Musik hörend durch die Straßen schlendert, taucht eine Gruppe rotgekleideter Jugendlicher auf. „Kennt den irgendwer? Scheint neu zu sein“, sagt eines der Mädchen, und schon wird Lukas zu Boden gestoßen und sein MP3-Player „gezockt“. Und das von Schülern des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, das gerade erst von der Bürgermeisterin (Veronika Becher) den Preis für „Schule gegen Ausgrenzung“ bekommen hatte. Ausgrenzung erfahren nicht nur Lukas, sondern auch andere Schüler sowohl untereinander, als auch von den eigenen Eltern und Lehrern. Als Lukas ob des Erlebten zu verzweifeln droht, zeigt Mitschülerin Katie (Svea Zisselmar) ehrliches Interesse. Mit einem Song, den alle Beteiligten gemeinsam singen – diesmal ohne die symbolischen Gruppen-Uniformen – wendet sich alles zum Guten. „Mobbing gab es schon immer. Es ist wichtig, dass etwas dagegen getan wird“, sagte Sandra Ernst, grüne Stadträtin und Mutter des Hauptdarstellers.

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