Alt-Erkrath Erkrather Schüler erobern die Art-Fabrik
Erkrath · Die verwaiste Halle an der Schlüterstraße mausert sich zum Kultur- und Begegnungszentrum. Bis Ende des Jahres kann sie noch besucht werden, dann rücken die Abrissbagger an.
Wie an rund 800 anderen Orten in ganz Deutschland öffnete jetzt auch die „Art-Fabrik“ in der Schlüterstraße ihre Türen für die Aktion „Türen auf mit der Maus“. Und zahlreiche Kinder und Jugendliche kamen allein oder mit ihren Eltern, um zu schauen, aber auch, um selbst tätig zu werden oder zu erfahren, wie man eine Ausstellung organisiert.
Diese Erfahrung konnte Ralf Buchholz, Vorsitzender der Neanderart Group, die die Art-Fabrik betreibt, an einige Kinder der Kinder- und Jugendabteilung des TSV Hochdahl, mit der er schon verschiedene Kunstprojekte realisiert hat, weitergeben. Denn sie hängten gemeinsam mit ihren Betreuerinnen Gabriela Klosa vom TSV und Rita Döhmer, die den Fotoworkshop durchführte, 84 Motive im Eingangsbereich der umgenutzten Lagerhalle auf.
„Wir haben den Sommerferien-Kursus ‚Ferienaugenblicke durch die Linse und in echt‘ mit Exkursionen zu Industriekultur-Denkmälern wie der Zeche Zollverein, dem Landschaftspark Duisburg und dem Schiffhebewerk in Henrichenburg verknüpft. Aber auch hier in der Art-Fabrik und auf dem Skulpturenpfad waren wir zum Fotografieren unterwegs“, erzählt Gabriela Klosa, sichtlich stolz ob der „Ausbeute“ toller Fotos, die ihren 13 Schützlingen im Alter von neun bis 13 Jahre bei der Aktion gelungen sind.
Einer von ihnen ist der 11-jährige Jan-Ole Schenk. „Meine Eltern haben mir eine Digitalkamera geschenkt und da kam der Kursus genau richtig“, erzählt er. „Wir haben zum Beispiel den Unterschied zwischen einem Motiv als bloßes Motiv und einer Aufnahme gelernt, mit der man eine Botschaft vermitteln möchte.“ Nur wenig von der bunten Fotowand entfernt stellt der 15-jährige Niklas Gründker seine Ton-Arbeiten aus. „Ich habe Niklas bei einer Ausstellung in der Begegnungsstätte Gerberstraße kennengelernt und war beeindruckt von seinem Können“, lobt Ralf Buchholz das Engagements des Unterbacher Schülers, der bereits mit drei Jahren seinen ersten Töpferkursus absolviert hat. „Er muss nur noch ein wenig mutiger werden und mehr solche Plastiken wie diese mit dem Kopf, der die Zunge heraustreckt, machen.“
Buchholz und seine Kollegen sorgte dafür, dass die Nachwuchstalente sich in verschiedenen Maltechniken ausprobieren konnten: Unter Anleitung von Thomas Plischke sprayten sie Motive durch Schablonen auf DIN A4-Blätter, bemalten CD-Rohlinge mit Acryl-Farben, angeleitet von Elisabeth Brunen, oder verschönerten kleine Leinwände mit Marmorier-Technik.
Ein rundum gelungener Blick hinter die Kulissen von Atelier und Galerie – auch wenn die Maus leider nicht vorbeikam, trotz Ankündigung des Veranstalters WDR.