Pkw-Plätze oder Wildblumen in Erkrath-Unterfeldhaus Naturschützer kritisieren Baupläne

Erkrath · Lieber eine Wildblumenwiese statt zusätzlicher Pkw-Stellplätze im Bereiche Unterbacher Straße/Am Maiblümchen, dafür macht sich jetzt die Erkrather Ortsgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) stark.

 So sieht eine von drei Stellplatzvarianten aus dem Bebauungsplan Unterbacher Straße/Am Maiblümchen aus, die von der Bund-Ortsgruppe kritisiert wird.

So sieht eine von drei Stellplatzvarianten aus dem Bebauungsplan Unterbacher Straße/Am Maiblümchen aus, die von der Bund-Ortsgruppe kritisiert wird.

Foto: Stadt Erkrath

Die aktiven Mitglieder der im November 2019 neu gegründeten Gruppe sind jetzt in drei Ausschüssen der Stadt mit je einem Platz samt Rederecht vertreten. Sie wollen künftig „konstruktiv an Entscheidungen mitwirken, damit Natur- und Umweltschutz und Wissenschaft ausreichend berücksichtigt werden“, betont Mitglied Wolfgang Scholz.

In den Bauplänen für die Adresse Am Maiblümchen 41 haben sie ein erstes größeres Betätigungsfeld gefunden und dazu gleich einige Einwendungen bei der Stadt eingereicht. Hintergrund: Auf dem Grundstück „Am Maiblümchen 41“ in Unterfeldhaus will die Stadt günstigen Wohnraum schaffen und dafür die in die Jahre gekommene, dortige Unterkunft für Obdachlose abreißen und durch dreigeschossigen Wohnungsbau ersetzen. Vorgesehen ist ein Mix aus kleinen Appartments sowie Wohnungen mittlerer und größerer Größe. Gebaut werden soll massiv, also langlebig, und barrierefrei.

Im Außenbereich sind Spielflächen für Kinder sowie Grün- und Erholungsflächen vorgesehen, den Wohnungen im Erdgeschoss sollen kleine Gartenflächen zugewiesen werden. Auch eigener Parkraum ist für die Anlage geplant – je nach Anzahl der Wohneinheiten womöglich auch über das Grundstück hinaus auf der im Osten auf der gegenüberliegenden Seite des Grundstücks liegenden Grünfläche. Das ergäbe laut Stadt etwa neun Stellplätze mit Zufahrt über die Straße Am Maiblümchen.

Hier hakt die Erkrather Bund-Ortsgruppe ein – und wirbt dafür, dass die ausgewiesene Fläche für den Bau zusätzlicher Stellplätze wie bisher eine Grünfläche bleibt. Die Gruppe schlägt vor, stattdessen lieber eine Wildblumenwiese anzulegen, die Artenschutz und Kleinklima zugute käme. „Die zusätzliche Flächenversiegelung für Stellplätze ist nicht notwendig, da die Parkplätze besser direkt am neu geplanten Wohngebäude entstehen“, sagt Wolfgang Scholz. Ebenfalls nicht einverstanden ist die Gruppe mit der Behandlung der Aspekte Energiebedarf und Energieversorgung. Dazu gebe es im Bebauungsplan lediglich unverbindliche Hinweise. Im Wortlaut: „Zur Vermeidung und Verringerung von Treibhausgasen sollten Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Energieeffizienz bei der Gebäudeplanung Berücksichtigung finden. Regenerative Energiesysteme und Wärmegewinnung mit nachwachsenden Rohstoffen sind erwünscht“, heißt es im Abschnitt. Die Kritik: „Hinweise ohne Festsetzungscharakter“.

Die Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes reichten aber – auch vor dem Hintergrund des vom Stadtrat Ende 2019 ausgerufenen Klimanotstands – nicht aus, so Scholz. Die Priorität für den Klimaschutz sei von der Stadtverwaltung bislang nur unzureichend umgesetzt worden. Im Bebauungsplan Am Maiblümchen sollten daher verbindliche Vorgaben zur regenerativen Energiegewinnung gemacht werden.

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