Eisenbahn- und Heimatmuseum Lokschuppen kommt aus Lockdown

Erkrath · Einen Besucherrekord verzeichnete jetzt das Eisenbahnmuseum an seinem Juli-Öffnungstag. Das motiviert den betreibenden Verein, der auch in Coronazeiten noch viele weitere Pläne hat.

 Fabian (5, l.) und Emil (4) hatten im Lokschuppen Spaß an den ausgestellten Modellen.

Fabian (5, l.) und Emil (4) hatten im Lokschuppen Spaß an den ausgestellten Modellen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Lokschuppen-Museum hat an seinem Juli-Öffnungstag einen Besucherrekord erzielt. Schon 90 Minuten nach dem Start um 11 Uhr hatten sich so viele Gäste - vor allem Familien mit Kindern - in die Namensliste eingetragen, wie seit einem Jahr nicht mehr da waren. Ob das daran liegt, dass wegen Corona andere Freizeitangebote eingeschränkt sind, oder am neuen Konzept der Themenausstellungen, sei dahingestellt. Das Team des Eisenbahn- und Heimatmuseums Erkrath-Hochdahl (EHEH) ist jedenfalls begeistert über so viel Interesse und motiviert, auf diesem Wege die Ausstellung immer weiter zu entwickeln.

„Wir haben vor Kurzem beschlossen, die Museumstage immer unter ein anderes Thema zu stellen“, erklärt Team-Mitglied Hans-Joachim Fröhlingsdorf. Vor vier Wochen seien das die Straßenbahnen gewesen, nun ging es um Dampflokomotiven. Dazu wurden sechs Poster, die mit Text und alten Fotos die Versorgung der Dampfloks erklären, aus dem Archiv geholt. Die „Museumslok“, ein großes Modell einer Lok der Baureihe 01, wurde nun an den Strom angeschlossen, so dass Kinder via Trafo die Räder in Bewegung setzen können. Außerdem hat Hans-Joachim Fröhlingsdorf aus seinem privaten Fundus eine sogenannte „Gartenbahn“ mitgebracht, an der die Befüllung mit Kohle und Wasser veranschaulicht wird. Gartenbahnen waren hochpreisige Modelle von der Firma Lehmann aus Nürnberg, die wetterfest waren und das ganze Jahr über im Freien betreiben werden konnten.

„Der große Maßstab der Spur-1-Modelle ist für mich interessanter als etwa H0, weil mehr Details zu sehen sind“, sagt Fröhlingsdorf, der zuhause von beiden jeweils eine komplette Anlage hat. Fröhlingsdorf stammt aus Westfalen und hat lange Zeit in Norddeutschland gelebt, bevor es ihn nach Erkrath verschlagen hat. „Für mich ist das hier eine sehr spannende Gegend. Ich hab noch nicht eine Minute Langeweile gehabt“. Seit 2019 ist er Mitglied im EHEH und unterstützt das Team mit Tatkraft und Ideen bei der Weiterentwicklung der Ausstellung. Für den Herbst ist zum einen ein Thementag zu historischen Feuerwehrfahrzeugen geplant, die dann nicht nur in Bildern oder Modellen, sondern in Lebensgröße auf dem Vorplatz zu sehen sein werden. Zum anderen wurde in einem alten Waggon eine Löschkarre gefunden, die der EHEH nach inhaltlicher Aufbereitung ebenfalls präsentieren will.

„Diese Löschkarren wurden in den 1960er Jahren im Rahmen des Selbstschutzes angeschafft“, erläutert EHEH-Vorsitzender Ralf Fellenberg; „Solch ein Selbstschutzzug bestand aus einer Kraftspritzenstaffel mit der Löschkarre, einer Rettungsstaffel mit entsprechendem Rettungsgerät und einer Laienhelferstaffel mit Sanitätsausrüstung“. Fellenberg ließ es sich am Sonntag nicht nehmen, den SPD-Bürgermeisterkandidaten Jörg Schintze und dessen Frau Ina persönlich über das Gelände zu führen. Schintze ist erst vor kurzem von Essen nach Erkrath gezogen und will seinen Wahlkreis besser kennenlernen. „Dass ich neu hier bin, macht den Wahlkampf schwieriger“, räumt der Verwaltungsjurist ein. Die SPD Erkrath will nun mit ihrer neugestalteten Website durchstarten. „Dazu geht meine persönliche Homepage auch nächste Woche ans Netz“, kündigt Schintze an.

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