Kunst in Erkrath Wie aus Ideen erst Fotos und dann Kunstwerke werden

ERKRATH · Jan Masa stellt seine Kunst in der Filiale der Kreissparkasse an der Bahnstraße aus. Bei der Erk@Art 2021 bekam Masa sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis.

Bei der Kreissparkasse in Erkrath wurde eine neue Ausstellung mit Jan Masa eröffnet.

Bei der Kreissparkasse in Erkrath wurde eine neue Ausstellung mit Jan Masa eröffnet.

Foto: Lutz Strenger

Kunst und Geld gehen hier Hand in Hand: Jan Masa stellt bis Mitte September im Beratungszentrum der Kreissparkasse Düsseldorf an der Bahnstraße aus. Masa hat den Jury- und des Publikumspreises der Erk@Art 2021 gewonnen. Christoph Kuhrau, Leiter des Beratungszentrums, betonte in seiner Ansprache, wie sehr er sich freue, dass es nach der Corona-Erkrankung des Künstlers doch noch geklappt habe, die Ausstellung zu realisieren, bevor im November die neuen Erk@Art beginne.

„Lieber Jan Masa, wir freuen uns sehr, Ihre Werke hier bei uns präsentieren zu dürfen,“ begrüßte Kuhrau den Hochdahler Künstler, dessen Ehefrau sowie Lydia Winnik vom Kulturamt der Stadt Erkrath, das die jährliche, jurierte Schau der ansässigen Kunstschaffenden organisiert. Auf Masas Nachfrage, welches Kunstwerk ihm gefalle, zeigte Kuhrau auf einen Druck. Er entstand nach einer Fotografie, die Masa als Langzeitbelichtung im Kölner Museum Kolumba aufgenommen hatte: Eine weibliche Gestalt sitzt am Boden, die Gesichtszüge unkenntlich gemacht, im Vordergrund sieht man verwischt das Bein einer enteilenden Person.

Im Gespräch verriet Jan Masa, wie er arbeitet. „Aus einer Idee, die mir zu einem Foto kommt, das ich gemacht habe, oder zu einem Gedanken, den ich mit mir herumtrage, entsteht meist ein Motiv. Das entwickelt sich weiter.“ Gleich drei verschiedene Varianten mit jeweils drei oder vier Motiven sind in der Schalterhalle zu entdecken. Donnerstags zwischen 17 und 18 Uhr ist Jan Masa vor Ort. Dann könnten Besuchende von ihm persönlich erfahren, dass die Drei mit goldenem Hintergrund „mit Trennung, dem Paradies, das wir uns alle irgendwie vorstellen und dem Vergehen von Zeit“ zu tun haben. „Ich bin jetzt 70 Jahre alt, vielleicht sind es insgesamt noch 80. So oder so ähnlich heißt es in einem Psalm des Alten Testaments“, lässt der Künstler einen kurzen persönlichen Blick auf das Motiv zu, das auch das Plakat zur Ausstellung ziert. „Für mich steht die Farbe Gold für das Göttliche,“ verriet Masa außerdem.

Die drei runden abstrakten Bilder mit abstrahierten Motiven aus der Natur sieht Masa als „eine Hommage an Alexander von Humboldt. „Setzt man die gewählten Farben Rot, Blau und Grün zusammen, entsteht nach der Lehre der Optik Weiß – die Farbe des Lichts, ein Sinnbild für die Strahlkraft Humboldts.“ Mit der Wahl der runden Form erinnere er an die Instrumente, derer sich der Naturforscher bediente: Lupe, Mikroskop oder Teleskop. Zu der Entstehungsgeschichte der Drucke, die nach Fotografien im Museum Kolumba entstanden, merkte Jan Masa an: „Mich hat die Architektur von leeren Räumen in so spektakulären Gebäuden interessiert. Ich habe gebeten, sie nach Abhängen einer Ausstellung fotografieren zu dürfen.“

Welche interessanten Einsichten entstanden sind, kann man noch bis zum 16. September zu den Öffnungszeiten der Kreissparkassen-Filiale in der Bahnstraße entdecken.

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