Erkrath Trillser denken über Tageshospiz nach

Erkrath · Derzeit wird geprüft, wie groß der Bedarf dafür wäre. Schon entschieden ist, dass im Hochdahler Franziskus-Hospiz bald selbst gekocht wird.

 Stabwechsel: Silke Kirchmann hat im Februar die Nachfolge des langjährigen Hospizleiters Robert Bosch (im Hintergrund) angetreten.

Stabwechsel: Silke Kirchmann hat im Februar die Nachfolge des langjährigen Hospizleiters Robert Bosch (im Hintergrund) angetreten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup/rp) 2018 hatte das Trillser Franziskus-Hospiz  große bauliche Herausforderungen zu bewältigen. Denn in diesem Jahr wurde der Erweiterungsbau fertig und im Herbst musste die Renovierung des Bestandsgebäudes in Angriff genommen werden. Im Frühling dieses Jahres geht es allerdings auf die Zielgerade – das allermeiste soll dann sauber und renoviert sein, melden die Aktiven.

Aber nicht nur baulich, auch personell gab es eine entscheidende Neuerung. Mitten in der Bauphase, im Februar dieses Jahres, hatte der langjährige Hospizleiter Robert Bosch den Stab an seine Nachfolgerin  Silke Kirchmann übergeben. „Quasi eine Operation am offenen Herzen“, kommentierte Geschäftsführer Christoph Drolshagen jetzt bei der Mitgliederversammlung, voller Anerkennung  für den „mutigen Schritt der neuer Leiterin“. Die bekannte, zwar keine Baumanagerin, aber immerhin patente Mutter zu sein: „Ich habe fünf Kinder groß gezogen und wusste, ich schaffe das auch.“

Erstmals hatten sich Hochdahls „Hospizbewegte“ zur Mitgliederversammlung im neuen Bildungsraum getroffen und Bilanz gezogen. Die aktuellen Kosten für den Erweiterungsbau belaufen sich auf 1.378.000 Euro. Trotz umfangreicher Baumaßnahmen sei das Hospiz im Jahr 2018 mit 87,3 Prozent sehr stark ausgelastet gewesen. Beim Aktionstag der Erkrather Wirtschaft  stemmte es diesmal zwei Projekte, den neuen Kräutergarten im Innenhof sowie eine Flaschenpostaktion mit Hochdahler Grundschülern. Apropos: Durch florierende Schulkooperationen in Erkrath und Mettmann können sich Oberstufenschüler mit dem Tabuthema „Sterben und Tod“ auseinandersetzen.

Allein die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr 10460 Arbeitsstunden geleistet. Ihnen dankte Christoph Herwald für ihr großes Engagement – genauso wie dem hauptamtlichen Team im stationären ambulanten Hospizdienst. Herwald unterstrich auch die Großzügigkeit der Spender, die sich für Neu- und Umbau engagierten – Mitarbeiter, Angehörige von Bewohnern und Firmen. Insgesamt wurden für den Umbau 220.000 Euro gespendet. Der 100. Spendenbaustein wird demnächst im Foyer angebracht. Weil das Hospiz nun über zehn statt bisher acht Bewohnerzimmer verfügt, gibt es auch mehr hauptamtliche Mitarbeiter. Verdiente Mitarbeiter gehen demnächst in den Ruhestand, neue  müssen integriert werden.

Geschäftsführer Christoph Drolshagen will über Auftritte in sozialen Netzwerken vor allem die Aufmerksamkeit jüngerer Menschen gewinnen, um sie zum Beispiel für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder als Teilnehmer der Bildungsangebote zu gewinnen. Drolshagen und Hospizleiterin Silke Kirchmann stoßen zudem zwei Zukunftsprojekte an: Demnächst wird das Hospiz selber kochen, bislang wurde es vom evangelischen Krankenhaus in Mettmann versorgt – und es wird geprüft, wie groß die aktuelle Nachfrage für ein Tageshospiz (das es schon einmal gab) in Hochdahl wäre. An dieser Bedarfsanalyse arbeitet derzeit die Pflegewissenschaft der Hochschule in Vallendar/Koblenz.

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