Prozessauftakt Streit um verschwundene Million von Erkrath

Erkrath · Im Jahr 2019 kamen in der Kreissparkasse 934.000 Euro abhanden. Die Versicherung will der Bank die Summe nicht ersetzen. Deshalb kommt dieser Fall nun vor das Landgericht.

 Vor dem Landgericht streiten sich Sparkasse und Versicherer.

Vor dem Landgericht streiten sich Sparkasse und Versicherer.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Seit Juni 2019 werden in Erkrath 934.000 Euro vermisst. Verschwunden sind sie aus dem Tresorraum der dortigen Filiale der Düsseldorfer Kreissparkasse. Demnächst geht es in einer Hauptverhandlung vor dem Düsseldorfer Landgericht um den skurrilen Vorgang. Dort ist seit Jahren ein Rechtsstreit anhängig, in dem die Kreissparkasse gegen ihr Versicherungsunternehmen vorgeht. Von dem möchte sie die verschwundene knapp Million wiederbekommen. Am 29. September wird erstmalig verhandelt (Az.: 9 O 333/21).

Soviel ist über den Vorgang gerichtskundig: Am 26. Juni 2019 fuhr ein Geldtransporter im Auftrag der Kreissparkasse zu deren Erkrather Filiale Erkrath. An Bord: die später verschwundene Million. In stabilen Metallkästen und mit einem Revolver am Gürtel trugen Geldboten die Summe in die Bank hinein. Nur wenige Stunden später sei das Geld verschwunden gewesen. Die Kreissparkasse Düsseldorf argumentiert in dem Verfahren, dass es sich um einen Einbruch gehandelt hat. Es geben entsprechende Spuren. Die beklagte Versicherung bestreitet diese Darstellung. Gegen Diebstahl war der hohe Betrag offenbar versichert.

Ein Sprecher der Kreissparkasse Düsseldorf wollte sich zu dem Fall auf Anfrage unserer Redaktion am Samstag nicht äußern. Es handele sich um ein „laufendes Verfahren“. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dpa, verwies beklagte Provinzial Versicherung ebenfalls auf den anhängigen Rechtsstreit.

Eine Sprecherin der Wuppertaler Staatsanwaltschaft sagte, es sei im Jahr 2019 gegen drei Beschuldigte wegen besonders schweren Diebstahls ermittelt worden. Es habe Durchsuchungen der Polizei gegeben. Dabei wurden auch Mobiltelefone sichergestellt, die anschließend kriminaltechnisch ausgewertet wurden. Laut der Darstellung der Staatsanwaltschaft Wuppertal habe sich der Verdacht bei diesen Ermittlungen nicht erhärtet. Einer der Verdächtigen habe zudem ein Alibi vorweisen können. Die Ermittlungen gegen die Beschuldigten seien schließlich eingestellt worden.

Die Deutsche Presse-Agentur hat auch bei der Kreispolizei Mettmann nachgefragt. Dabei habe ein Sprecher bestätigt, dass es im Jahr 2019 einen Einsatz in Erkrath gegeben habe. Dass es dabei um viel Geld ging, blieb der Öffentlichkeit damals verborgen. Es habe keine eigene Pressemitteilung der Polizei gegeben.

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