Ausstellung in Erkrath Hier trifft die Kunst auf die Medizin

Erkrath · Der Berliner Künstler Stefan Schwarzmüller präsentiert seine Werke in den Räumen einer Frauenarztpraxis. Die Bilder zeigen Interpretationen von Natur.

Stefan Schwarzmüller stellt in den Praxisräumen aus.

Stefan Schwarzmüller stellt in den Praxisräumen aus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

In Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Schulz und seiner Stellvertreterin Regina Wedding wurde in den Praxisräumen der Frauenärztinnen Christiane Hirschhäuser und Katja Gabriel eine sehenswerte Ausstellung eröffnet: Der Künstler Stefan Schwarzmüller aus Berlin, der sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf absolviert hat, dekorierte die frisch renovierten Wände der Praxis mit einer Serie seiner Werke.

Auffällig sind die immer wiederkehrenden Klebebänder, deren Verwendung der Künstler wohl eher zufällig entdeckte – man möchte sagen: ein Markenzeichen dieser Schaffensperiode.

Der gebürtige Münsteraner – daher stammt auch die Bekanntschaft mit Katja Gabriel – liebt die Natur und besonders die Birken haben es ihm angetan. Immer wieder sind die leuchtenden Stämme im Vordergrund, leicht abstrahiert, aber immer noch realistisch genug. Und dann kommt das Klebeband – quer rüber. Es scheint wie ein Drang zu sein, mit diesen Bändern, oft mehrfach genutzt, seinen Stempel aufdrücken zu wollen. Er will, wie er sagte, mit Klebestreifen malen.

Er geht hinaus in die Natur: Wald, Rapsfelder, Birken, eine Spiegelung im Wasser, ein Bachbett in den Alpen. Er liebt die Natur, wohl auch die Einsamkeit. Aber Stefan Schwarzmüller arbeitet auch im Atelier. Dann ist es eine Gratwanderung der Erinnerungen und doch ein Loslösen von der Realität. Seine Farben sind eher erdig, selbst das Rapsfeld leuchtet nicht in dem knalligen Gelb der Natur.

Die Vorgängerin von Katja Gabriel, die Ärztin Susanne Besser, hat im Gespräch mit dem Künstler ein Fragezeichen erkennen lassen: Die Bilder sind zu klein. Warum Stefan Schwarzmüller keine größeren Werke geschaffen hat? Da zog ein Lächeln über das Gesicht des Künstlers. Er habe den Transport mit der Bahn bewältigen müssen, da seien die großen Exponate auf der Organisationsstrecke geblieben.

Die Praxisräume der beiden Ärztinnen erfuhren naturgemäß eine wunderschöne Aufwertung und, wie Katja Gabriel sagte, wollten sie dem Künstler auch ein wenig helfen. Denn die Kunst hat es schwer in Zeiten von Corona. Und so schmücken die Bilder von Stefan Schwarzmüller die Wände in der Karschhauser Straße noch für zwei Monate.

Doch die kunstinteressierten Medizinerinnen wollen auch weiterhin ihre Räume für die Kunst öffnen, denn, wie Katja Gabriel bemerkte, fehlt es allenthalben an geeigneten Ausstellungsmöglichkeiten – Ein Klagelied (fast) aller Künstler. Und so werden die Patientinnen, die diese Praxis aufsuchen, in Zukunft im wahrsten Sinne eine anschauliche Wartezeit erwarten dürfen.

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