Kultur in Erkrath Neuer Gemeinde-Flügel in Hochdahl weckt Lust auf Konzerte

Erkrath · Der 120 Jahre alte Vorgänger ist einem renovierten Instrument der renommierten Firma Ibach gewichen. Zur Einweihung hatte die evangelische Kirchengemeinde zum Frühlingskonzert eingeladen.

Christiane Morys und Ben-David Ungermann am Flügel.

Christiane Morys und Ben-David Ungermann am Flügel.

Foto: Claudia Nöcker

Mit einem Frühlingskonzert für vier Hände hat die Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl ihren neu erworbenen Ibach-Flügel im Paul-Schneider-Haus eingeweiht. Dafür sorgten die beiden Kirchenmusiker Christiane Morys und Ben-David Ungermann, durch das Programm führten Diakonin Doris Treiber und Pfarrer Christoph Biskupek. Da die Reparatur des stattlichen 120 Jahre alten Vorgängerinstruments hohe Kosten verursacht hätte, hatte sich die Gemeinde zur Anschaffung eines anderen, restaurierten Ibach-Flügels entschlossen, finanziert durch Spenden der Kirchengemeinde sowie des Förderkreises für Kirchenmusik und Orgelbau. Ibach war der älteste Klavierbauer der Welt, bis 2007 im Zuge der Finanzkrise die Produktion endgültig eingestellt wurde. Die Firma blieb bestehen und wird heute in der siebten Generation von Sabine Ibach geführt. Ibach-Klaviere und Flügel gelten bis heute als sehr klangschöne und langlebige Instrumente. Viele sind noch gebraucht zu haben. Mit dem restaurierten Flügel bewahrt die Kirchengemeinde ein Stück musikalische Geschichte. Von der Einzigartigkeit des Klangs konnten sich die Konzertgäste nun überzeugen.

Zu Beginn erklang das „Frühlingslied“ aus „Lieder ohne Worte“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Pfarrer Biskupek erläuterte, dass der Titel auf jenen Ort in Süd-London zurückzuführen ist, an dem sich Mendelssohn während der Kompositionsarbeit aufhielt. Es folgten drei spanische Tänze des polnischen Komponisten und Pianisten Moritz Moszkowski. Durch die intensive Pflege des vierhändigen Klavierspiels in den Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich die Tänze schnell und machten den Komponisten bekannt. Beschwingt wurden die „Russischen Tänze und Weisen“ des Ukrainers Sergej Bortkiewicz vorgetragen, nach England führten die „Sechs kurzen Tanzstücke“ aus der Feder von Alec Rowley. „Das Echo“ und „Schäfertanz“ von Carl Reinecke setzten den bunten Reigen fort. Reinecke konnte durch ein Stipendium bei Mendelssohn-Bartholdy studieren. Dieser ermöglichte ihm auch einen ersten Auftritt im Gewandhaus, wo er die Musik von Robert Schumann kennenlernte. Rhythmischen Abschluss bildeten „Rumba“ und „Lady of Brazil“ und als Zugabe „Scherzino“ von Thomas Arnold Johnson. Die Begeisterung der Kirchenmusiker und Organisten Christiane Morys und Ben-David Ungermann für den neuen Flügel wurde spürbar. Mit großer Leidenschaft und Sensibilität zeigten sie die gesamte Bandbreite des Instruments, mal temperamentvoll, mal gefühlvoll. Das weckte die Lust auf den Besuch weiterer Konzerte,

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