Hochdahl Publikum feiert hitzegeplagte Jazzer in schwarzen Anzügen

Erkrath · Die Dutch Swing College Band lieferte beim Jazzsommer im Llokschuppen vier Stunden feinste traditionelle Musik, die die Männer in ihren dunklen Anzügen bei über 30 Grad ordentlich ins Schwitzen brachte.

 Stilsicher: Die Dutch Swing College Band im Lokschuppen.

Stilsicher: Die Dutch Swing College Band im Lokschuppen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Sie hatten schon in allen wichtigen Städten der Erde gespielt, nur noch nicht in Erkrath – das wurde am Sonntag nachgeholt. Die Dutch Swing College Band ist eine Institution in der Welt des Jazz, und Helmut Stein ist es gelungen, sie zum Jazzsommer in den Lokschuppen nach Hochdahl zu holen. Folgerichtig war das Konzert mit rund 270 Gästen ausverkauft. Und die Stars um Trompeter Keesjan Hoogeboom lieferten ab: vier Stunden feinste traditionelle Musik, die die Männer in ihren dunklen Anzügen bei über 30 Grad ordentlich ins Schwitzen brachte. „Ich freue mich ganz persönlich, dass wir diese großartige Band bekommen haben“, sagte Helmut Stein, der künstlerische Leiter des Jazzsommers, zur Publikumsbegrüßung, „das kann man nicht hoch genug einschätzen“. Viele der lebenserfahreneren Zuhörer mögen die DSCB noch aus ihrer Jugend kennen, da sie schon in den 1950er Jahren international unterwegs war. Am Befreiungstag 1945 von Studenten gegründet, hatte die DSCB entscheidenden Anteil am Wiederaufleben des Jazz in Europa und war Teil der Jugendkultur, bevor Rhythm and Blues und Rock ’n’ Roll populär wurden. Seit über 75 Jahre führt die Band die aus der schwarzen Kultur der amerikanischen Südstaaten stammende Tradition des Jazz und deren Varianten Dixieland (ab 1910er) und Swing (ab 1920er/30er Jahre) fort.