Hochdahler Markt Kinderfest-Besucher trotzen dem Wetter

ERKRATH · „Der Regen ist zwar ärgerlich, aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen", sagte Bürgermeister Christoph Schultz zu dem Entschluss der Stadt, das Fest zur Freude der Besucher nicht abzusagen.

 Von links: Leonie (5), Hatice Yaman und Shams (4) hatten trotz kräftigen Regens Spaß beim Sackhüpfen am Stand der Kita Millrath-West.

Von links: Leonie (5), Hatice Yaman und Shams (4) hatten trotz kräftigen Regens Spaß beim Sackhüpfen am Stand der Kita Millrath-West.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das war eine ganz schön feuchte Angelegenheit: Doch trotz (angekündigten) Dauerregens fand das zehnte Kinderfest auf dem Hochdahler Markt wie geplant am Sonntag statt. Die Stadtspitze hatte am Samstagabend noch telefonisch abgewogen, sich dann aber entschieden, das Ganze durchzuziehen.

„Der Regen ist zwar ärgerlich, aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Bürgermeister Christoph Schultz und tätschelte seine kleine Tochter, die mit Regenjacke und Kapuze bestens vorbereitet war.

Wie immer ging dem Kinderfest ein ökumenischer Gottesdienst voraus. Wegen des feuchten Wetters fand er diesmal nicht auf dem Markt vor der Bühne, sondern im „Raum der Stille“ im Haus der Kirchen statt.

Zu Eröffnung spielte der Posaunenchor des CVJM Hochdahl. Dafür, dass die jungen Leute erst seit rund einem Jahr ihr Instrument lernen, war die Darbietung schon ziemlich überzeugend. Den kindgerechten Gottesdienst hielten die katholische Gemeindereferentin Heidi Bauer und die Diakonin der evangelischen Gemeinde, Doris Treiber, gemeinsam ab. „Wann immer wir zum Gottesdienst zusammenkommen, ob 100, 50 oder nur 10 Leute, können wir sicher sein, dass Gott mitten unter uns ist“ predigte Heidi Bauer.

Schöne Lieder hatten die beiden ausgesucht, mit Melodien und Texten, die auch von Kindern verstanden und gerne gesungen wurden. Dann gab ein kurzes Theaterstück: Zwei Kinder fragen ihre Mutter, ob sie zum Kinderfest gehen könnten. „Ihr wisst doch, Oma kommt gleich, und ich muss noch so viel tun“, sagte die gestresste Mutter. Als die Oma jedoch erschien, wusste sie, dass nicht nur ihre Enkel, sondern auch deren Mutter die Zerstreuung auf dem Kinderfest gut gebrauchen könnten: „Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, putzen und einkaufen. Das hat Jesus schon gesagt“.

Heidi Bauer interpretierte: „Wenn unser Handy-Akku leer ist, laden wir ihn einfach wieder auf. Auch wir Menschen müssen hin und wieder innehalten, um neue Energie zu schöpfen“. Schlafen, Yoga und Wandern wurden vorgeschlagen, doch die Gemeindereferentin wollte natürlich darauf hinaus, dass auch eine Stunde Gottesdienst am Sonntag sehr gut tun kann. So gestärkt ging es wieder hinaus in den Regen. Die Erwachsenen versammelten sich unter dem Glasdach und der Bürgermeister eröffnete das Kinderfest. Es war bereits das vierte seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 und bisher hatte es immer Sonnenschein gegeben. „Man darf eben nichts beschreien“, sagte Schultz schmunzelnd. So aber ging es nun etwas ruhiger zu auf dem Markt. Die Bühne blieb verwaist und die Familien, die da waren, drängten sich unter den Aussteller-Zelten, wo es trocken war. Es gab Edelstein-Suchen bei der Kita Willbeck, Drachen-Basteln bei der Kita Gretenberg und Blasrohr-Schießen beim CVJM. Besonders beliebt war der Stand des Kinderhauses Sandheide, wo sich Erwachsene und Kinder an einer elektronischen Reaktions-Wand messen konnten.

Mit dem Wetterrisiko muss man eben leben, wenn man das Kinderfest immer kurz nach dem Weltkindertag (21. September) feiern will. Nächstes Mal scheint ja vielleicht wieder die Sonne.

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