Justiz in Erkrath Mann verprügelt und vergewaltigt

ERKRATH/WUPPERTAL · Erkrather soll mit Verwandten und Freunden gewaltsam gegen angeblichen Zuhälter der Tochter vorgegangen sein. Die Anklage wirft ihm unter anderem schwere Körperverletzung und Vergewaltigung vor.

 Ein Familienvater aus Erkrath soll mit Verwandten und Freunden gegen zahlreiche Strafrechtsparagraphen verstoßen haben.

Ein Familienvater aus Erkrath soll mit Verwandten und Freunden gegen zahlreiche Strafrechtsparagraphen verstoßen haben.

Foto: dpa/Oliver Berg

(magu) Ein 48-jähriger Vater machte sich Sorgen um seine Tochter. Der Erkrather wähnte sie in den Fängen eines Mannes und dessen Partnerin,die ihr Opfer zur Prostitution gezwungen haben sollen. Die Familie scheint beschlossen zu haben, die Sache selbst zu klären. Gemeinsam mit zwei Familienangehörigen aus Erkrath und Langenfeld, einem weiteren Mann aus Erkrath und einem Mittäter aus Hilden soll der Vater beschlossen haben, dem Paar eine Abreibung zu erteilen.

Einer der Täter soll den vermeintlichen Zuhälter vom Fußball gekannt haben – während eines Treffens sollen er und ein weiterer Angeklagter dem Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Offenbar war das Opfer im Besitz des Mobiltelefons der angeblich zur Prostitution gezwungenen Frau. Das ließen sich die Schläger aushändigen. Es folgten Faustschläge und Tritte, danach brachten zwei der Angeklagten den Mann erst zur Wohnung des Vaters der jungen Frau und dann in die Düsseldorfer Immermannstraße, um dort im Auto auf die beiden mitangeklagten Familienangehörigen zu warten. Die setzten sich neben das Opfer auf die Rückbank. Dort soll der Mann mehrfach mit Knie und Ellenbogen gegen den Kopf gestoßen und geschlagen worden sein. Gemeinsam soll man das Opfer an eine andere Adresse gebracht haben, wo man erneut auf den Vater der vermeintlich zur Prostitution gezwungenen Frau getroffen sein soll. Der soll den Mann mit dem Tode bedroht und die anderen aufgefordert haben, das Opfer erneut zu schlagen. Einer der Familienangehörigen soll den Mann daraufhin mit einem Gegenstand vergewaltigt haben. Danach sollen die Angeklagten ihr Opfer auf eine gesperrte Brücke gebracht haben, damit niemand dessen Schreie habe hören können. Dort sollen sie ihm damit gedroht haben, ihn herunterzuwerfen. Derweil soll einer der Angeklagten mit einem Stock zugeschlagen und den Mann damit am Hinterkopf verletzt haben. Nochmals an einen anderen Ort verschleppt, soll das Opfer erneut ins Gesicht geschlagen worden sein. Wenige Tage danach soll der Mann zur Zahlung von 1000 Euro aufgefordert worden sein, um einen erneuten Übergriff abzuwenden. Er zahlte, zuvor hatte er eine Nasenbeinfraktur, eine Einblutung am Auge und Prellungen erlitten.

Die fünf Angeklagten (20 bis 48 Jahre) müssen sich vor dem Wuppertaler Landgericht wegen schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Freiheitsberaubung verantworten. Am 19. August soll das Urteil verkündet werden.

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