Nachhaltigkeit in Erkrath Sein Ziel ist das papierlose Büro

ERKRATH · Der Erkrather Timo Zöllner-Jekstadt hat beim Ideenwettbewerb zur Nachhaltigkeit den ersten Preis errungen. Der Debitoren-Buchhalter arbeitet beim DGB Berufsfortbildungswerk an der Schimmelbuschstraße.

Preisverleihung: (von links): Geschäftsführerin Sonja Schmitz, Preisträger Timo Zöllner-Jekstadt und Geschäftsführer Klaus Knappstein.

Preisverleihung: (von links): Geschäftsführerin Sonja Schmitz, Preisträger Timo Zöllner-Jekstadt und Geschäftsführer Klaus Knappstein.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Mann kämpft gegen den allzu leichtfertigen Umgang mit Papier. Das ist schwerer, als es scheint. Denn es erfordert ein Umdenken aller Kollegen. Timo Zöllner-Jekstadt ist seit Dienstag Träger eines Nachhaltigkeitspreises. Das „Berufsfortbildungswerk Gemeinnützige Bildungseinrichtung des DGB GmbH“, kurz bfw, hat 169 gute Ideen von Mitarbeitern aus deutschlandweit knapp 100 Niederlassungen eingesammelt, bewertet und die besten von ihnen ausgezeichnet.

Timo Zöllner-Jekstadt steht gemeinsam mit einem Kollegen – Jörn Hansen, Ausbilder in der Lüner bfw-Niederlassung – ganz oben auf dem Treppchen. Er hat das Projekt „Green Office in der HV“ ins Leben gerufen. „HV“ steht dabei als Abkürzung für „Hauptverwaltung“. Die Vision des Debitoren-Buchhalters Zöllner-Jekstadt ist dabei ganz eindeutig: „Kein Papierkram mehr, alles digital“. Er wies in einem persönlichen Video darauf hin, dass Papier aus Bäumen hergestellt wird. Deren Fällung wirke sich direkt negativ auf die Kohlendioxid-Bilanz für die Umwelt aus. „Ich würde mir sehr wünschen, dass sich alle Kollegen im Büro klar machen, was das bedeutet, wenn sie eine Kopie ausdrucken, abheften und nie wieder ansehen.“ Mit dieser Praxis ist das bfw vergleichbar mit vielen Verwaltungen in Deutschland.

Und auch die Zuhörenden schienen sich ertappt zu fühlen. Die Mahnung des Preisträgers rief ein Gelächter in der Runde hervor. Als Laudator für den Erkrather Preisträger trat Bürgermeister Christof Schultz ans Mikrofon. Er lobte in seiner Ansprache, dass Timo Zöllner-Jekstadt die Nachhaltigkeit und Sorge für die Umwelt lebe. „In Ihrem Garten wachsen auch alte Obstsorten. Sie leben Nachhaltigkeit auch im Privaten und geben das Bewusstsein für die Umwelt so an ihre Kinder weiter“, lobte Bürgermeister Schulz, bevor er den Pokal an den Debitoren-Buchhalter übergab. Die Trophäe ist aus Holz gefertigt.

bfw-Chef Klaus Knappstein hatte zuvor die Anwesenden begrüßt. Zur Preisverleihung war neben seiner Geschäftsführer-Kollegin Sonja Schmitz, der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Gesellschafter Gottfried Feichinger sowie Bürgermeister Christof Schultz sowie Enja Sanders, Sprecherin der Ortsgruppe Erkrath von Fridays for Future gekommen. Alle würdigten im Rahmen der Feierstunde einen der vier Preisträger.

Knappstein führte in das Thema ein. „Sind die 17 Nachhaltigkeitsziele in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt, geraten sie durch die weltpolitischen Ereignisse der letzten Zeit eher ins Hintertreffen. Doch wir alle müssen uns weiterhin, viel stärker als bisher, mit den Zielen der Nachhaltigkeit auseinandersetzten“, forderte Knappstein ein. Dann schlug er einen Bogen zur bfw. „Hochwertige Bildung ist auch eines dieser Nachhaltigkeitsziele. Und wir als Bildungsträger fühlen uns diesem verpflichtet. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex wird 2025 verbindlich in allen deutschen Unternehmen sein. Diesen umzusetzen, sehen wir als sozialen Auftrag als Geschäftsführung.“

Klaus Knappstein stellte dann die Gäste vor: Als Bürgermeister habe Schultz noch viel mehr Ziele als 17 zu verwirklichen, seine Vorstandskollegin lobte er als jemanden, der zukunftsfähige Entwicklung, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit nicht als Widerspruch zu Wirtschaftlichkeit sehe. Enja Sanders zollte er seinen Respekt für ihren Einsatz für die Ökologie und dass sie sich durchgesetzt habe, als 17-Jährige bereits als sachkundige Bürgerin im Erkrather Umwelt-Ausschuss vertreten zu sein.

Fußbote: „Diesmal sind vier Männer die Preisträger, wir wissen nicht genau, wie das kommt, denn die Ideen wurden ja anonymisiert eingereicht. Da müssen wir noch mal nachforschen,“ so Antje-Wiebke Recksieck, die durch die Preisverleihung führte. Alle Preisträger wurden mit einem kurzen Film vorgestellt, in dem sie ihre Idee zum Thema Nachhaltigkeit vorstellen, die in der bfw umgesetzt werden soll.

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