Erkrath Stadtweiher: Bürger wollen mitreden

Erkrath · Neuigkeiten zur Sanierung des Gewässers gibt es im Wirtschaftsförderungsausschuss am 12. September.

 Der Wasserstand des Stadtweihers in Hochdahl ist ungewöhnlich niedrig. Aktuell läuft ein Gutachten, dass die Ursache klären soll.

Der Wasserstand des Stadtweihers in Hochdahl ist ungewöhnlich niedrig. Aktuell läuft ein Gutachten, dass die Ursache klären soll.

Foto: Cordula Hupfer

In den sozialen Medien wird derzeit intensiv über die Erkrather Politik und insbesondere den Stadtweiher diskutiert. Auslöser waren die Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr (PlUV) am Dienstag sowie eine Verkettung unglücklicher Missverständnisse. Dutzende Bürger waren zur Sitzung ins Bürgerhaus Hochdahl gekommen, weil sie, wie sich herausstellte, Neuigkeiten über die Sanierung des Stadtweihers erhofften und sich auch selbst zu Wort melden wollten. Als der Ausschussvorsitzende Helmut Rohden (CDU) erklärte, dass dieses Thema gar nicht auf der Tagesordnung stehe, war die Empörung groß. „Viele von uns haben sich extra für diese Veranstaltung frei genommen“, schimpfte eine Frau, und ein Mann bekundete: „Das werden wir bei der nächsten Kommunalwahl bedenken“, während er den Saal verließ.

Was war passiert? Unsere Redaktion hatte am 22. August einen Artikel veröffentlicht, in dem die Stadtverwaltung Auskunft zum Zustand des Stadtweihers und zum weiteren Vorgehen gab. Dabei wurde auch auf die PlUV-Sitzung hingewiesen: „Über die Methode wird am Dienstag, 3. September, im Umweltausschuss informiert. Er tagt ab 17 Uhr ganz in der Nähe des Weihers, im Bürgerhaus Hochdahl“, heißt es dort wörtlich. Aufmerksame Anwohner hatten daraufhin einen Aushang mit einer Einladung zur Sitzung erstellt und in mehreren Häusern rund um den Stadtweiher verteilt. Jedoch: Es war nie die Rede von einem gesonderten Tagesordnungspunkt, einer Diskussion oder einer Abstimmung. Stattdessen informierte der Beigeordnete Fabian Schmidt mündlich unter dem Punkt „Berichte der Verwaltung“, ganz wie angekündigt. Die meisten Anwohner waren zu diesem Zeitpunkt verständlicherweise schon gegangen.

Am späten Abend und am nächsten Tag kam es daraufhin in den sozialen Medien zu Mutmaßungen, wer für das Chaos verantwortlich sei, und ob nicht die Stadtverwaltung im Vorfeld hätte für Klarheit sorgen müssen. Bürgermeister Christoph Schultz kommentierte: „Mit Befremden habe ich gestern erfahren, dass am Stadtweiher durch Aushänge Panik geschürt wurde.“ Der Weiher solle nämlich nicht, wie Gerüchte besagten, aufgegeben und (teilweise) trockengelegt werden. Fabian Schmidt stellte im Ausschuss klar: Nachdem der Teich im kommenden Jahr trockengelegt und ausgebaggert wird, soll er wieder mit Wasser befüllt werden. Diese Methode sei dem Absaugen des Schlamms von einem Boot aus vorzuziehen. Derzeit laufe ein Gutachten, welches die Ursachen für das Austrocknen der letzten Jahre klären soll.

Auf Facebook gab es eine neue Spur: Angeblich sei es bereits im Herbst 2018 zu einem kleinen Erdrutsch in der Nähe der Neuapostolischen Kirche an der Willbecker Straße gekommen, der den Lauf des Sedentaler Baches unterbrochen haben soll. Mehrere Ratsmitglieder ergriffen daraufhin die Initiative und vereinbarten, eine gemeinsame Sondersitzung von PlUV und Stadtentwicklungsausschuss (ASW) mit Ortsbesichtigung zu beantragen. Christoph Schultz warnte vor Aktionismus, der im Zweifel die Verwaltung nur unnötig belasten würde. Für alle Interessierten ist zunächst einmal der kommende Donnerstag, 12. September, zu notieren: Dann wird im ASW tatsächlich über das Thema Stadtweiher beraten. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr, voraussichtlich wieder im Bürgerhaus Hochdahl.

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