Ausflugsziele bei Wärme Die Sommerfrische liegt so nah

Erkrath · Erkrather auf der Suche nach Abkühlung haben es nicht weit. Wer Erfrischung sucht, wird beispielsweise am Unterbacher See, im Neandertal, im Stinderbachtal, beim Wassertreten in Gruiten und im Angerbachtal fündig.

 Badefreuden am Unterbacher See. Es kann voll werden.

Badefreuden am Unterbacher See. Es kann voll werden.

Foto: Christoph Reichwein

Bei Ausflügen in die Umgebung kann sich zumindest das kleine Urlaubsgefühl rasch einstellen, vorausgesetzt man wählt einen geeigneten Ort. Zurzeit heißt das vor allem: Einen Ort, an dem man der drückenden Wärme entfliehen oder sich zumindest mal ins erfrischende Wasser stürzen kann – wie in den Strandbädern des Baggersees Unterbacher See.

Dort, an Düsseldorfs einzigem See, in dem Schwimmen erlaubt ist, erwartet die Besucher zwar ein bisschen weniger Idylle als an einem natürlichen Gewässer, dafür aber auch mehr Infrastruktur: Am See sind gleich zwei Freibäder ausgewiesen – samt Rutschen und Sandstränden. Der Nordstrand und das Strandbad Süd haben eine abgetrennte Schwimmfläche von insgesamt rund 27.000 Quadratmetern. Die Wasserqualität gilt als ausgezeichnet. Geöffnet sind die Strandbäder täglich von 10 bis 19.30 Uhr, letzter Einlass ist um 18.30 Uhr. Adressen: Strandbad Nord, Großer Torfbruch 18, Strandbad Süd, Am Kleinforst 300.

Wer nicht ganz ins Wasser, aber zumindest mit Füßen und Unterschenkeln hinein mag, findet beim Wassertreten an der kleinen Düssel am Gruitener Dorfanger die ultimative, kostenlose Erfrischung. Die dortige Wassertretanlage ist der Stolz des Bürgervereins und (vor allem an Sonntagen) sehr gut besucht, auch zum Picknicken, Spielen und Entspannen. Und wohl auch, weil die Anlage die einzige ihrer Art an einem Fließgewässer in NRW ist. Der Weg ins Wasser ist kurz und problemlos, ein Geländer gibt Halt und die großen Stufen aus Kalkstein bieten genügend Platz zum Sitzen. Die Anlage wird regelmäßig gewartet und gereinigt. Wichtig: Badende Menschen und Hunde sind in der Wassertretanlage nicht erwünscht. Sie fügt sich so harmonisch in das Gesamtbild des Ortes ein, dass sich der Besucher kaum vorstellen kann, dass sie einmal nicht da war. Große, naturbelassene Kalksteine liegen am Ufer des Dorfangers, ähnliche finden sich im Wasser als Begrenzung wieder. Leises Plätschern ist zu hören, die Sonne scheint, das bewachsene Ufer gegenüber komplettiert das Idyll.

Das alles kann man, wenn auch ohne Wassertretanlage, ebenfalls auf verschlungenen Pfaden im Neandertal und erst recht im wildromantischen Stinderbachtal mit seiner noch sehr ursprünglichen Flora genießen. Beide Täler sind dicht bewachsen und bieten Spaziergängern reichlich Schatten zur Abkühlung. Mit etwas Glück zeigt sich auch der scheue Eisvogel oder die Gebirgsstelze. Das naturnahe Stinderbachtal ist geprägt durch Au- und Buchenwälder, Grünland, Brachen, Röhrichtbestände, Teiche und dem Lauf des Stinderbachs. Damit bietet es vielen Tier- und Pflanzenarten einen attraktiven Lebensraum. Wer das schöne Tal durchstreifen möchte und per Auto dorthin fährt, lässt es auf dem Parkplatz am Stindertalweg stehen und spaziert die restlichen 600 Meter zu Fuß, immer den Schildern nach.

 Wassertreten nach Pfarrer Kneipp in Gruiten.

Wassertreten nach Pfarrer Kneipp in Gruiten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Wildromantisch und kühl mutet das Stinderbachtal an.

Wildromantisch und kühl mutet das Stinderbachtal an.

Foto: Rolf Böning

Ein weiteres nahe gelegenes Tal, das sich für die Suche nach Erholung anbietet, ist das Angerbachtal bei Ratingen. Der dortige zehn Kilometer lange Rundwanderweg A9 führt immer wieder durch Naturschutzgebiete und am Bach entlang. Startpunkt ist der Wanderparkplatz in der Straße Auf der Aue, rund 300 Meter unterhalb der Auermühle. Die ehemalige Wassermühle am Angerbach beherbergt ein großes, geschichtsträchtiges Ausflugslokal mit der Adresse Angermühle 1. 1900 hatte ein Großbrand das Gebäude bis auf die Grundmauern vernichtet, doch der Besitzer ließ es 1905 als Backsteingebäude neu errichten und auch als Gast- und Ausflugsstätte nutzen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erhöhten Bootsfahrten auf dem Mühlenteich die Anziehungskraft. Bereits im 19. Jahrhundert waren Vertreter der Düsseldorfer Malerschule im Angerbachtal unterwegs. Beim Sonntagsspaziergang soll man damals überall auf Maler mit Pinsel und Staffelei auf der Suche nach den schönsten Landschaftsimpressionen – und sicher auch nach Abkühlung – gestoßen sein.

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