Erkrath Die Frau am Beckenrand

Erkrath · Alina Thomas arbeitet im Neanderbad. Dort hatte sie ab 2010 auch ihre Ausbildung zur Fachangestellten für Bäderbetriebe absolviert. Sie liebt die Arbeit mit Menschen.

"Wenn ich von meinem Dienst im Neanderbad nach Hause komme, dann freue ich mich besonders auf die frische Luft draußen", verrät Alina Thomas, die 2010 ihre Ausbildung im Neanderbad begann und nach ihrem Abschluss zur Fachangestellten für Bäderbetriebe auch weiterhin hier arbeitet.

Dass sich die Wuppertalerin keinen anderen Job auf der Welt vorstellen kann, könnte daran liegen, dass sie "quasi in Schwimmbädern aufgewachsen ist", wie sie mit einem schelmischen Lächeln erzählt. "Meine Mutter hat denselben Beruf wie ich und da war ich in meiner Kindheit und Jugend natürlich oft mit, wenn sie gearbeitet hat. Außerdem war ich auch lange Jahre Leistungsschwimmerin", verrät die zierliche junge Frau, deren Lieblingsdisziplin das Rückenschwimmen war.

Heute hält sie sich mit Fahrradfahren fit, weil man da an der frischen Luft trainieren kann, wie sie sagt. Und das erfordert in ihrem Wohnort Wuppertal und drum herum im Bergischen ja schon einiges an Kondition.

Auf die Frage, was sie an ihrem Beruf denn so liebe, antwortet sie spontan: "Dass ich mit Menschen zu tun habe." Besonders freut sie sich zurzeit auf den Unterricht für Nichtschwimmer. "Seit Kurzem kann man bei uns Einzelunterricht buchen und es macht mir total Spaß, gerade Kindern das Schwimmen beizubringen."

Weniger Freude haben sie und ihre Kollegen allerdings an uneinsichtigen und rücksichtslosen Besuchern. "Zum Glück kommt es nicht oft vor, dass wir von unserem Hausrecht Gebrauch machen müssen und jemanden der Halle verweisen müssen".

Pro Schicht - die eine beginnt um 6 Uhr und die zweite um 14 Uhr haben immer drei Kollegen die Aufsicht am Sport-, Erlebnis- und Außenbecken.

Der Vierte im Bunde kümmert sich derweil um den technisch-hygienischen Teil, der zum Aufgabengebiet der Fachkräfte gehört. "Wir prüfen zum Beispiel dreimal am Tag den Chlor- sowie den PH-Wert in den Becken und zweimal täglich werden die Filter gespült", bricht Alina Thomas eine Lanze für ihren Beruf, der eben viel mehr beinhaltet als "nur" Aufsicht zu führen.

"In unserer Ausbildung haben wir uns auch viel medizinisches Fachwissen aneignen müssen. Denn schließlich sind wir die Ersthelfer, wenn sich Jemand verletzt". Zum Glück habe sie es bisher noch nicht erlebt, dass jemand sich lebensbedrohlich verletzt habe oder mit einem Herzinfarkt oder anderen gesundheitlichen Problemen zusammengebrochen sei. "Allerdings muss man immer konzentriert und sich seiner Verantwortung bewusst sein. Denn auch ich habe schon den einen oder anderen Schwimmer, der sich überschätzt hat, aus dem Becken fischen müssen". Sonst bliebe es meist bei aufgeschlagenen Knien oder Ellenbogen.

Apropos: Die Narbe, die an ihrem rechten Ellenbogen prangt, stammt nicht von einem Ausrutscher im Neanderbad. Letztes Jahr ist die 26-Jährige in ihre erste eigene Wohnung gezogen und beim Renovieren von der Leiter gestürzt.

(krue)
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