Erkrath Spielzeugmarkt ist der Renner

ERKRATH · Mit hunderten Modelleisenbahn-Waggons, Loks und Zubehör war die Veranstaltung im Lokschuppen ein Paradies für Sammler.

 Klaus Udo Knoll hatte einen seltenen Lkw-Bausatz aus den 50/60ger Jahren im Angebot.

Klaus Udo Knoll hatte einen seltenen Lkw-Bausatz aus den 50/60ger Jahren im Angebot.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Schön, dass es auch in Zeiten von Ebay und Schpock noch Trödelmärkte und Börsen gibt. Anders als im Internet hat man dort das gesamte Angebot vor Augen, kann die Waren anfassen und prüfen und sie sofort mit nach Hause nehmen. Jetzt fand wieder der Adler-Spielzeugmarkt im Lokschuppen statt. Mit einem Angebot von hunderten Modelleisenbahn-Waggons, -Loks und Zubehör war es das Paradies für die zu Unrecht in Verruf geratenen „alten, weißen Männer“. Modellbahnen von Märklin, Roco und Fleischmann dominierten ganz klar, doch es gab auch anderes zu entdecken. Klaus Udo Knoll etwa betreibt seit 1972 ein Sammler-Geschäft in Düsseldorf und hat sich auf altes Blechspielzeug spezialisiert. Ab und zu nimmt er auch an Börsen wie der im Lokschuppen teil. „Es wird immer weniger“, seufzt der 74-Jährige. Die Masse an noch erhaltenen Stücken aus den 1950er und -60er Jahren sei begrenzt, und die eingefleischten Sammler hätten inzwischen schon vieles vom Markt weggekauft.

„Ich gehe gar nicht mehr als Käufer auf Trödelmärkte“ sagt Knoll. Seine Kontaktdaten stünden in Sammler-Katalogen, so dass Leute, die sich nach 50 Jahren von ihren Schätzen trennen wollen, ihn anrufen können. „Ich schaue mir das dann an und versuche was zu machen“. Martin und Liesel Löbel aus Hilden waren zum ersten Mal im Lokschuppen und blieben gleich am Eingang an Klaus Knolls Stand stehen. „Wir sind vor allem wegen der Blechautos gekommen“ erklärt Martin Löbel sein Interesse. Ein großes Tankwagen-Modell mit Anhänger aus dem Jahr 1958 hatte es ihm angetan. „Das ist ein seltenes Stück, mit Originalkarton wäre das 950 Euro wert“ erklärt Klaus Udo Knoll. Nach kurzer Verhandlung (“250! 230? 240, dann kann ich mich überreden lassen“) war man sich einig und Martin Löbel glücklicher Besitzer eines Sammlerstücks. „Ich betreibe eine Esso-Tankstelle in Hilden an der Hochdahler Straße, da passt dieser Esso-Tankwagen natürlich perfekt in meinen Laden“. Der erste Adler-Modellspielzeugmarkt fand 1981 in Langenfeld statt. Heute hat sich daraus ein Unternehmen entwickelt, das rund 40 Börsen pro Jahr in der ganzen Region veranstaltet. Seit 2008 ist Jürgen Hörner Inhaber der Traditionsfirma, die vor kurzem nach Elsdorf umgezogen ist. „Hier passt das Ambiente. Es gibt wenige Lokschuppen, die in so einem gepflegten Zustand sind“, lobt der Kaufmann. Der Markt in Hochdahl gehört mit rund 20 Ausstellern zu den kleineren Veranstaltungen im Kalender. „Köln-Mülheim ist mit bis zu 90 Ständen unser größter“, sagt Hörner. Neben Modelleisenbahnen seien auch Autos, Modellbauzubehör, Playmobil, Lego und Plüschtiere gern gesehen, jedoch keine ferngesteuerten Modelle. „Ohne Eisenbahnen würde das aber nicht funktionieren“, weiß der Fachmann.

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