Erkrath Demenz-Netzwerk besteht seit zehn Jahren

Erkrath · Der runde Geburtstag wurde jetzt mit einem Empfang gefeiert. Eine Ausstellung, eine Lesung und eine Tagung folgen.

 Von links: Autor und Referent Errich Schützendorf, Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, Leiterin Gabriela Wolpers, Monika Thöne und Magret Sönnichsen (v.l.) feierten mit Gästen.

Von links: Autor und Referent Errich Schützendorf, Bundestagsabgeordnete Michaela Noll, Leiterin Gabriela Wolpers, Monika Thöne und Magret Sönnichsen (v.l.) feierten mit Gästen.

Foto: dietrich janicki

Die Erfolgsgeschichte eines Netzwerks zugunsten von demenzkranken Menschen, das in zehn Jahren in der Caritas-Begegnungsstätte in Erkrath gesponnen wurde, konnte jetzt gefeiert werden. Für die große Zahl der zur Feierstunde erschienenen Gratulanten bedankte sich die verantwortliche Netzwerk-Betreuerin Gabriela Wolpers. "Drei Mütter hat das Demenz-Netzwerk in Erkrath", sagte sie. Denn Monika Thöne, die Leiterin der Caritas-Begegnungsstätte, sei Netzwerk-Gründerin. Und Margret Sönnichsen, inzwischen im Ruhestand, habe die Arbeit zunächst fortgeführt.

Aber ohne die freiwilligen Helfer, sagte Gabriela Wolpers, hätte das Netzwerk nicht in dieser Form weiter entwickelt werden können. Schirmherrin MdB Michaela Noll fand ebenso lobende Worte für die Demenznetzwerk-Arbeit wie Michael Esser vom Vorstand des Caritas-Verbandes für den Kreis Mettmann. Einen Fachvortrag über Einblicke in die Altersdemenz hielt der Pädagoge Erich Schützendorf aus Köln. Seit 40 Jahren befasst sich der Autor mehrerer Fachbücher und Lehrer der Fachhochschule Niederrhein mit den Fragen des Älterwerdens.

Anschaulich, menschlich und sehr unterhaltsam war sein Vortrag. Die "Reise der Demenzkranken vom Verstand weg" nannte er eine Reise vom Land Normalien ins Anderland. In dem einen Land leben die Rationalen, in dem anderen die Gefühlsbetonten. "Eine Gesellschaft muss aushalten", sagte Schützendorf, dass Anderland-Bewohner anders ticken. Genau so wie die Gesellschaft es aushalten muss, dass sich Kinder anders benehmen als Erwachsene. Der Respekt vor dem Menschen gebiete das. Und ein versöhnlicher Umgang mit dem Eigensinn des Demenzkranken sei oft hilfreich.

Die Demenz-Netzwerker in Erkrath werden in diesem Jahr auch noch an anderer Stelle ihres zehnjährigen Bestehens gedenken: Zunächst findet in der Kreissparkasse Erkrath eine Kunstausstellung statt, in Unterfeldhaus folgt später eine Lesung und in Hochdahl eine Demenz-Fachtagung. Und mit der Musikschule Erkrath gibt es jetzt auch eine Zusammenarbeit.

(RP)
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